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B 464 und keine Ende

Im Mitteilungsblatt steht die B 464 am 22. Januar 2009 gleich zweimal in einer Information der Parteien.

Alle, wirklich alle, wollen eines: die B 464 soll schnell fertig gebaut werden. Wäre der bei jeder Gelegenheit bei uns beschworene Konsens tatsächlich ein Motor zur Beschleunigung des Baus der B 464, stünde die Bundesstraße fertig da.

Aber Konsens reicht eben nicht. Den jahrelangen Verzögerungen beim Bau liegt nicht ausgebliebener Konsens zugrunde, was manche polemischen Äußerungen oder sogar Vorwürfe immer neu aufwärmen, wenn sie von Bremsern und Verzögerern daherreden.

Als Bürgermeister Faißt sein Amt in Renningen frisch angetreten hatte, erkundigte er sich beim Regierungspräsidium nach den Plänen auf der Renninger Markung für die seit 1999 planfestgestellte Bundesstraße. Es gab solche jedoch im Jahre 2002 nicht.

Als im Frühjahr 2007/8 Zeitungsartikel die B 464 zum Inhalt hatten, waren steigende Kosten und fehlendes Geld das Thema.

Als im Sommer 2007 der Anschluss der B 295 an die B 464 diskutiert werden sollte, erkannte das Regierungspräsidium ein "Planungsloch". Auch in Eltingen gab es einen ähnlichen Fall. Kommentar einer Baustellenleitung: Das haben die vergessen.

Als im Sommer 2007 ein Artikel der Stuttgarter Zeitung die korrigierten Verkehrprognosen des Fahrzeugaufkommens auf der B 464 öffentlich machte, zögerten Anhänger der 3a- Trasse offenbar, sich die Konsequenzen klarzumachen. Sie wurden beim Bau der ersten Feldwegbrücken über die zukünftige B 464 sichtbar: die B 464 war vierspurig vorgesehen. Bisherige Ampel-, Auf- und Abfahrtslösungen für die B 464 wurden damit hinfällig. Die zugrundeliegenden Verkehrsprognosen waren indes weder überraschend noch neu. Sie hatten so vor 20 Jahre schon bestanden.

Was ist los mit der B 464? Wer sich mit diesem Bauwerk beschäftigt, muss viel Fleiß, viel Geduld, viel kritisches Sichten der Daten und Entscheidungen investieren. Wer für den Ort Magstadt ein Verkehrskonzept entwirft, muss diesen Zusammenhängen gründlich nachgegangen sein. Diese Bundesstrasse ist eine Spange zwischen A 8 und A 81. Die kommende Autobahnausfahrt Leo-West würde Folgen haben. Was muss eine Strasse leisten im Fall einer Überlastung oder eines Ausfalls benachbarter Verkehrswege? War sie tatsächlich der Weg, auf dem der Betrieb NSN die an- und abfahrenden LKWs dem Ort einmal ersparen würde? So war seit 2002 nämlich immer wieder zu lesen. (Der Gemeinderat war da 2001 klüger gewesen.)

Die Faktenlage führte zu diesen und weiteren Fragen, die hier nicht mehr gestellt zu werden brauchen. Wer aber ein Verkehrskonzept vorstellen will, musste solche Zusammenhänge erkennen, um sich mit möglichen Konsequenzen auseinanderzusetzen. Er musste es erst recht tun, weil die B 464 für die Entlastung vom Durchgangsverkehr die allergrösste Bedeutung hat.

Das Verkehrskonzept für Magstadt, anfangs titulierte man es noch als "Gesamtkonzept", lässt all dieses vermissen. Es wendet viel Worte auf für den autofreien Ortskern, dieser Traum hat den Erfinder des Konzepts betört und seine Unterstützer mit. Es hat gerade noch gereicht, den Ort mit neuen Tangenten einzukreisen, weiter reichte der Blick nicht.

Man konnte schon 2002 wissen und erkennen, wie heikel der Bau der B 464 war oder an welchen Stellen Lösungen schwierig sein mussten. Man musste mit Verzögerungen rechnen, weil sie aus den Sachzwängen zu erwarten waren, statt sich auf die jahrelang wiederholten falschen Prognosen eines Landrats, zum Beispiel wann er während seiner inzwischen abgelaufenen Amtszeit auf der B 464 fahren werde, zu beschränken.

Wirklich beschränkt hat sich der Erfinder des Verkehrskonzepts mit der dafür aufgewendeten Mühe. Sie war gering. Immerhin wollte er auch den Magstadtern Mühen ersparen, sie sollten ihr Gehirnschmalz nicht unnötig einsetzen müssen. Er nannte das alles einfach an jeder günstigen Stelle "gesicherte Planungen". So einfach ist das.

30. Januar 2009
BF Arbeitskreis