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Gemeindeentwicklungsplan Auftaktveranstaltung 8.11.2005

Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Dr. Merz. Für die Veranstaltung war mit ca. 300 Besuchern gerechnet worden, erschienen waren gerade etwa 70-80 Personen. Über die Teilnehmerzahl war Bürgermeister Dr. Merz etwas enttäuscht und sagte: „Wer heute nicht da ist, darf in Zukunft nicht maulen“. Der Termin war allerdings nicht sehr glücklich gewählt, da am selben Abend das DRK einen Vortrag zum Thema Herzinfarkt durchführte. Der Termin war außerdem erst im vor einigen Tagen ausgetragenen Mitteilungsblatt veröffentlicht worden. Viele Eltern waren auch mit ihren Kindern beim Laternenumzug.

Im wesentlichen ging es bei dem Gemeindeentwicklungsplan um die Grundsatzplanung der nächsten 10-15 Jahre. Basis hierfür soll ein überarbeiteter Flächennutzungsplan sein.

Zur Meinungsäußerung konnten die Bürger sich durch Punktvergabe (Klebepunkte pro Besucher 5 Stück) an Stellwänden zu den in der Tagesordnung genannten Handlungsfeldern äußern.

Ein vordringlicher Handlungsbedarf wurde bei den Handlungsfeldern

- Welchen Stellenwert hat für Sie das Problem Durchgangsverkehr im Ort?
- Wie wichtig ist Ihnen das grüne Umfeld von Magstadt? und
- Wie ist es mit den Einkaufsmöglichkeiten in Magstadt bestellt?

von den Bürgern gesehen.

Ziel des Gemeinde-Entwicklungs-Plan (GEP) soll es sein, das nicht erst vom Grundsatz her über die jeweilige Maßnahme X-mal in jeder Gemeinderatssitzung lange diskutiert werden soll, sondern es gleich konkreter zur Sache geht.

Im Februar 2006 sind Workshops (Arbeitsgruppen) geplant. Teilnehmer sollen aber nicht Personen aus der Kommunalverwaltung und dem Gemeinderat sein, sondern engagierte Bürger. Diese Art der Bürgerbeteiligung beschränkt sich auf Anregungen und Vorschläge. Die letzte Entscheidung trifft aber der Gemeinderat. Wer will, sollte sich anmelden und mitmachen.

Wer unsere Web-Seite mit den Berichten aus den öffentlichen Gemeinderatssitzungen und der Presse liest, erhielt nur wenig neue Informationen.

So ist beispielsweise das Problem mit dem Durchgangsverkehr durch den bereits –wenn auch nur zaghaft- begonnenen Bau der B 464 schon in Angriff genommen. Auch der neue Supermarkt auf dem Schoenenberger-Areal wird wohl in den nächsten 2-3 Jahren nach dem Beschluss des Bebauungsplans hierfür verwirklicht werden. Ein wirkliches Zentrum wird Magstadt aber dann auch nicht haben, weil markante Einrichtungen in der Umgebung vom Rathaus angesiedelt sind. Auch der Platz für die Marktveranstaltungen wird beengt bleiben.

Nach Fertigstellung der B 464 erhofft sich Bürgermeister Dr. Merz durch die Verkehrsberuhigung mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Auf der Alten Stuttgarter Straße rechnet er im Jahr 2020 mit 3200 statt mit heute noch 8100 Fahrzeugen. In der Maichinger Straße sollen dann noch 8950 statt 20900 Fahrzeuge täglich unterwegs sein. Durch die S-60 wird allgemein eine Aufwertung von Magstadt als Standort erwartet.

Vorgestellt wurde in einer Bilderreihe durch das Planungsbüro KPS einige Punkte von Problemen und Sanierungsmöglichkeiten. Es gibt viele Kleinzonen in der Gemeinde, wo Grünflächen, Wohnbereiche (sanierungsbedürftig) und Gewerbe aufeinander treffen. (Gemengelage). Hier bestehen Gestaltungsmöglichkeiten, besonders wenn der Durchgangsverkehr künftig über die B 464 läuft. Bei der Vielzahl der Fälle handelt es sich wohl um Zeiträume von mehreren Jahrzehnten, zumal die Finanzierung wie auch die jeweiligen Eigentumsverhältnisse Maßnahmen erschweren.

Bürgermeister Merz erwähnte u.a., dass die Planung für die Südtangente (Landesstraße) aus rechtlichen Gründen nicht mehr bei der Region liegt. Bisher sollte diese Planung im Rahmen der S-60 erfolgen. Jetzt wird sich das Land um die Planung und Maßnahmen für diese Straße kümmern.

Kleiner Querschnitt von Stimmen aus der Bürgerschaft bei Brezeln und Getränken:

Auf die Belastungen (Immissionen Staub und Verkehrslärm) für Anwohner des Steinbruchs wurde nicht eingegangen.
An der Führung der geplanten Trassen für die Tangenten wurde Kritik geübt.
Die Erhöhung der Grundsteuer wurde kritisiert.
Die ständig hohen Ausgaben der Gemeinde für Planungen wurden als überzogen empfunden.
Hier wurde die Frage nach besserer Vorplanung durch die Verwaltung unter Nutzung der Kenntnisse der Gemeinderäte zur Reduzierung dieser Kosten laut.
Die Veranstaltung wurde nicht wirklich als gute Information empfunden.
Was die Verwirklichung einzelner Projekte und deren Kosten-/Nutzenverhältnis betrifft, sind viele Bürger aus Erfahrung eher misstrauisch.
Einige Besucher vertraten auch die Meinung, dass eine solche Veranstaltung wohl einige Jahre zu spät komme. Viele Dinge seien nicht richtig oder gar nicht angepackt worden.