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Aus unserem Live-Forum vom 15.02.-13.03.2010
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.
Bürgermeister möchte gerne ernten
von Jürgen am 10 Mar. 2010 19:16
Ob er sich diesen Ausspruch gut überlegt hat, bei den Spannungen, die sein Verkehrskonzept in der Bevölkerung hervorgerufen hat, ist zumindest zweifelhaft. Bei seiner Verpflichtung als Bürgermeister für die zweite Amtszeit konnte er sich das wohl leisten, zumal er von vielen Gleichgesinnten umgeben war. Anders sind auch seine Attacken gegen die CDU nicht zu verstehen. Eine solche direkte Rüge auf einem solchen Festakt ist etwas ungewöhnlich. Dabei wurde auch geflissentlich übersehen, dass das Ergebnis von knapp 80% nur mit knapp 30% der wahlberechtigten Bürger erreicht wurde.

Wie sagte Landrat Roland so treffend: "Magstadt ist eine Stadt, die man mag, und Magstadt hat einen Bürgermeister, den man mag". Das würde ich aus seiner Sicht auch so sehen, besonders wenn Magstadt immer mehr Belastungen aus überregionalen Interessen auf sich nimmt.

Einen Großteil der Besucher stellte der Liederkranz Magstadt 1839 e.V., für dessen aktive Mitglieder es sich lt. Blätte um eine Pflichtveranstaltung handelte. So tat an diesem Abend wenigstens keiner der Anwesenden dem Bürgermeister weh und ließ reichlich Spielraum für eine Lobhudelei.

Die "konsensuale Lösung", von der Landrat Bernhard sprach, würde besonders im Detail die künftig mehr belasteten Bürger interessieren. Bis jetzt zeichnet sich hier noch kein Konsens ab. Bürgermeister Dr. Merz erinnerte daran, welchen "Anfeindungen, Verleumdungen und Unterstellungen", denen er im Streit über das Verkehrskonzept ausgesetzt gewesen sei, was auch bei seiner Familie zu psychischen Druck geführt habe. Für mich ist das durchaus nachvollziehbar, aber den Betroffenen dürfte es kaum anders ergehen, wenn sie nicht als Opferlamm bestimmter Interessengruppen zur Schlachtbank geführt werden wollen.

RE: Bürgermeister möchte gerne ernten
von Heinrich am 11 Mar. 2010 10:35
Ein paar wichtige Attribute, die ein Bürgermeister, "den man mag(?)" haben sollte, fehlten in den Presseartikeln über die Lobeshymnen, die anlässlich der Amtseinführung des Magstadter Bürgermeisters"gesungen" wurden.

Es sind dies:
Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Geradlinigkeit, Glaubhaftigkeit und Aufrichtigkeit.
Sie gehen alle in dieselbe Richtung.
Anscheinend haben die Rednerinnen und Redner diese essentiellen Eigenschaften, die man für dieses Amt voraus setzt, vergessen zu erwähnen.
Man kann Herrn Dr. Merz wünschen, dass er, seinem eigenen Wunsch entsprechend, genau die Ernte einfährt, die er gesät hat.
"Da war der Landmann übel dran,
als er sein Korn wollt mähen,
erstaunt sieht ihn der Acker an:
"Freund, du vergaßt zu säen."

RE: Bürgermeister möchte gerne ernten
von Gudrun am 11 Mar. 2010 12:16
Was kann Bürgermeister Dr. Merz wohl ernten? Bisher ist die Bürgerschaft im Ort gespalten. Ob sich da durch die 900-Jahrfeier viel ändern wird? Die Bürger haben oft mehr Realitätssinn als vermutet und lassen sich nicht einfach einlullen. Ich halte es da einfach mit dem Spruch: Wer Liebe sät, wird Freude ernten, wer Hass sät, wird Gewalt ernten.
Dr. Merz möchte jetzt gerne ernten. Die Saat ist aber noch nicht aufgegangen. Wenn sein Verkehrskonzept realisiert ist, dann kann er ernten. Ob die Ernte in seinem Sinn ist, wird sich dann zeigen, wenn der letzte Bürger in der Realität angekommen ist und die Folgen selber spürt. Über die Folgen wurde in diesem Forum schon genug geschrieben, dazu möchte ich nicht auch noch zum x-ten Mal beitragen.

RE: Bürgermeister möchte gerne ernten - oder warum man Bürgermeister wird
von Heinz am 13 Mar. 2010 12:43
"Krempel" nannte der Bürgermeister seine ersten acht Amtsjahre, wenigstens liest man das in der Böblinger Kreiszeitung in dieser Woche. Der Krempel bestand aus hartem Ackern und aus Säen, und darum sollen die nächsten acht Jahre mit dem Ernten gefüllt sein.

Der Bürgermeister äußerte sich so aber in einem bestimmten Zusammenhang. Es gefiel ihm nicht, dass seine Vereidigung in einer ganz normalen Gemeinderatssitzung hätte stattfinden sollen, wie ein Antrag im Gemeinderat gefordert hatte. Dr. Merz erwartet Wertschätzung, und das verlangt in seinem Sinn einen besonders großen Auftritt.

Die Sindelfinger Zeitung ergänzte die Worte des Dr. Merz um dessen Feststellung, man dürfe "sich nicht wundern, wenn das Amt des Bürgermeisters an öffentlichem Ansehen verliere und so mancher potenzielle Kandidat nur noch abwinke".

Öffentliches Ansehen gewinnt man also mit Festakten. Das erlaubt einen tiefen Blick in das Amtsverständnis des Dr. Merz. Was er alles auf dem Rathaus tut, in seinem Amtszimmer oder im Gemeinderat, das ist der "Krempel". Ansehen, wie er es wünscht, erwirbt man dabei seiner Meinung nach nicht. Die Zusammenarbeit und das Bürgerengagement stellt sich der Bürgermeister vor wie die Vorbereitungen zur 900-Jahr-Feier.

Öffentliches Ansehen - das gewinnt man demnach durch Kostümierungen und Festumzüge. Zu den Kostümen gehören dann ruhig auch Gewandungen aus Adelskreisen und wohlhabenden Reichsstädten, wie sie in 900 Jahren in Magstadt von keinem getragen wurden.

Spektakel, Fleckenfeste, Funkenfeuer, Festzelte, jubelndes Volk und mitten drin ein Bürgermeister, dafür darf auch ein ganzes Jahrhundert mal auf dreizehn Jahre schrumpfen, wo doch auch im Gemeindeentwicklungsplan Schrumpfen das Motto ist. Sich feiern lassen, Lobreden anhören, silberne Amtsketten umgehängt bekommen, das ist es, was die potenziellen Kandidaten anlockt, Bürgermeister werden zu wollen. Warum tut sich so ein Mann den "Krempel" auf dem Rathaus überhaupt noch an? Er hätte doch gleich zum Zirkus gehen können. Dort gibt es die große Show jeden Abend.

Öffentlichkeit gibt es im Zirkus und in einer Gemeinde. Verwechseln sollte man beides aber nicht. Allabendliches Händeklatschen ist der Beifall, den der Zirkus sucht. Öffentliches Ansehen in einem Amt entsteht durchs Händeklatschen nicht.

RE: Bürgermeister möchte gerne ernten
von Bernd am 13 Mar. 2010 14:59
Im Februar 2010 berichtete die Sindelfinger Zeitung mit der Überschrift "Strecker will keine Feier für Dr. Merz" aus Magstadt. Die Schlagzeile betraf eine Gemeinderatssitzung, in der vom Fraktionssprecher der CDU "aus Gründen der Sitzungsökonomie" die Vereidigung und Verpflichtung des wiedergewählten Dr. Hans-Ulrich Merz in der ohnehin am 9. März fälligen Gemeinderatssitzung gewünscht wurde.
Ökonomie war als Begründung nicht schlecht gewählt, wenn in der Gemeinderatsdrucksache noch zu lesen war, es seien für den am 8. März geplanten Festakt 2500 Euro vom Gemeinderat genehmigt worden.
Die erste stellvertretende Bürgermeisterin, Brigitte Armbruster, wies den Antrag zurück. Der Rahmen einer regulären Sitzung sei "nicht feierlich genug", so die Zeitung, in der Sitzung soll es etwa geheißen haben, es sei bei einer separaten Veranstaltung eben ein "würdigerer Touch" zu erwarten.
Wie feierlich und würdig es am Abend des 8. März tatsächlich herging, lesen wir inzwischen sowohl in der Sindelfinger als auch der Böblinger Zeitung. Der zum zweiten Mal eingeführte Schultes nutzte seine Ansprache, um dem politischen Gegner im Gemeinderat zu antworten und ihm Rüffel zu verpassen. In die gewöhnliche Gemeinderatssitzung hätte das gepasst, aber wohl kaum in einen Festakt, wo unmittelbar vor dem Bürgermeister die Pfarrer ihr Grußwort abgegeben hatten.
So bekam die Feier in der Tat einen "Touch", aber ein würdiger war es nicht.

Unwissenheit, Unvermögen und Versäumnisse
von Dieter am 10 Mar. 2010 17:43
So könnte man den heutigen Leserbrief im Böblinger Boten zu dem Thema
Wohnbauflächen in der S-Bahn-Nähe kategorisch abgelehnt"
beschreiben.

Der ehemalige Gemeinderat Walter Steegmüller ereifert sich hier über die Position der CDU über den Ausweis von neuen Wohnbauflächen und bemängelt, dass diese nicht näher an dem künftigen S-Bahn-Haltepunkt liegen. Auf den ersten Blick ist diese Forderung durchaus sinnvoll und berechtigt, aber leider nur auf den ersten Blick.
Steegmüller verkennt hier völlig die reale Lage. Es handel sich hier nicht nur um eine künftige S-Bahnstrecke, sonder auch um eine Güterzugstrecke, auf welcher auch noch uralte Güterwaggons aus der Kaiserzeit verkehren. Diese Rumpelzüge rund um die Uhr ertragen zu müssen, macht die Leute krank. Wieder ein Beweis, wer im Magstadter Gemeinderat das Sagen hat/hatte. Gemeinderäte wie Steegmüller haben die Entwicklung einfach verschlafen bzw. sind untätig gegen negative Entwicklungen geblieben.

RE: Unwissenheit, Unvermögen und Versäumnisse - Standortdiskussion Wohnen
von @Chris am 13 Mar. 2010 10:45
Hallo Dieter,
im Frühjahr 2007 habe ich mich auch schon mal mit der Standortdiskussion von Wohngebieten hier in Magstadt beschäftigt. Meinen Beitrag gibt es sogar noch auf der Webseite des Bürgerforums. Damals war Walter Steegmüller noch Gemeinderat. Er kann ja mal nachlesen, was zu diesem Thema damals ausgeführt wurde.
Einen Link zu diesem Beitrag weiter unten. Tja, lieber Herr Steegmüller, das Internet vergisst nicht!

HomePage Standortdiskussion Wohnen

Gemeinderat Müller: Dauernde Spatenstiche unerwünscht!
von Rolf am 12 Mar. 2010 23:50

Von einem Gemeinderat habe ich gehört, Gemeinderat Peter Müller wolle nicht schon wieder zum (zweiten) Spatenstich antreten. Der erste Spatenstich war bekanntlich im Juli 2005 südlich des Hundevereinsplatzes im Schlegdorn. Damals ging es um eine Feldwegbrücke der B 464, dieses mal um den Zubringer zur Auffahrt an der Ihinger Straße.

Da sollen also oberhalb des Autohauses Steegmüller wieder die bunten Schutzhelme aufgesetzt und die blanken, blumengeschmückten Spaten in die Ackerscholle getreten werden. Bei noch fehlenden drei Brücken kann die Prozedur beliebig oft wiederholt werden. Dass der auf festliche Anlässe begierige Bürgermeister seine Gemeinderäte wieder aufmarschieren lässt, wird manchen etwas peinlich angesichts der davonlaufenden Zeit und Kosten.

Um die Feierstunde aber in würdiger Form zu begehen, könnte ja Pfarrer Heugel nach dem Stechen befehlen: "Helm ab zum Gebet!" und darum bitten, dass an dem Projekt so zügig weitergearbeitet wird wie bisher.

Ausblicke mit BM Merz im "Neues aus Magstadt"
von Cornelius am 05 Mar. 2010 23:14
Nach dem Interwiev im Blättle "Neues aus Magstadt"hat sich BM Merz nun geäußert. Und wem jetzt noch nicht klar ist, was er verfolgt dem kann man nicht mehr helfen.
Eigentlich weiß jetzt jeder Bürger von Magstadt, was BM Merz will. Keine
neuen Baugebiete, kein Wachstum des Industriegebietes, (haben wir auch nicht,wir haben nur ein Gewerbegebiet.). was soll denn dass ?
Einkaufsmöglichkeiten, (brauchen wir nicht ,haben ja den EDEKA (hat eine Abmachung mit Fa. Karow). Familien mit Kindern die größeren Bauraum brauchen muss nicht sein, unsere "Baulücken" reichen.
Wir warten auf die Strassen und die B 60. Hat wohl noch nicht mitgekriegt, dass die Bahn bis 1015 nicht kommen wird. Und er gaukelt den Bürgern auch noch vor,dass er nur macht, was der Gemeinderat will. Klar!! Er hat ja die nächsten 4 Jahre immer die Mehrheit. Mich würde es ja ank........, wenn ich als "Andersdenkender und vielleicht Voraussehender Gemeinderat" noch 4 Jahre in diesem Gremium sitzen müsste.

RE: Ausblicke mit BM Merz im "Neues aus Magstadt"
von Emma am 06 Mar. 2010 11:38
Er (der BM) ist ja auch sooo angetan, von dem großen Vertrauensbeweis bei seiner Wiederwahl. Er sieht es als Zeichen, dass seine Politik richtig war und er ruhig so weitermachen kann. Bei einer im ganzen Kreis schwächsten Wahlbeteiligung von knapp 33 Prozent und einer Zustimmung von 29,1 Prozent aller Wahlberechtigten ist das ja auch "gewaltig". Die Bürgermeisterin von Gemmrigheim, die am nächsten Sonntag zum zweiten Wahlgang antreten muss, beklagt sich heute in der Stuttgarter Zeitung über die schwache Wahlbeteiligung von nur 58,6 Prozent. Davon kann unser neuer "alter" BM nur träumen.
Das erinnert doch sehr an das Märchen "Des Kaiser‘s neue Kleider". Da bewundern die Hofschranzen auch die imaginären neuen Kleider ihres Herrschers, obwohl dieser nur noch nackt vor ihnen steht. So geht‘s, wenn man die Augen vor der Wirklichkeit verschließt und niemanden um sich hat, der den Mut besitzt, einem die Wahrheit über die Realität offen ins Gesicht zu sagen.
Dem Magstadter Bürgermeister sei geraten, sich einmal darüber Gedanken zu machen. Sonst könnte es gut möglich sein, dass ihm diese Ignoranz eines Tages schwer zu schaffen macht, spätestens, wenn seine Brot-und-Spiele-Orgie, die 813-Jahr-Feier, vorbei sein wird.

RE: Ausblicke mit BM Merz im "Neues aus Magstadt"
von Frieder am 06 Mar. 2010 18:45
Die Ausblicke des Dr. Merz sind Rückblicke. In Magstadt tut sich nichts in den nächsten acht Jahren. Der Ort schrumpft weiter vor sich hin nach den Rezepten der längst abgetretenen Doktoren Steinacher und Vallée (Verband Region Stuttgart).

RE: Ausblicke mit BM Merz im "Neues aus Magstadt"
von Michael am 07 Mar. 2010 22:28
In einem Absatz seines von Selbstlob umwölkten Interviews antwortet Dr. Merz auf die Frage nach Industriegebieten in Magstadt.

Merz: Es gibt keine. Die Verhältnisse sind hier zu kleinräumig, und die Bevölkerung würde das "in puncto Lärm, Abgasemissionen und sonstigen Belastungen" nicht tolerieren.

Aber, aber, Herr Bürgermeister!

Nennen Sie das kleinräumig, was im Westen des Ortes für die Firma NSN entstanden ist? Ist das dort ausgegrabene Loch kleinräumig? Sind es die Auffüllmengen, die sich die Firma dort genehmigt und nicht genehmigt abkippen ließ? Nennen Sie die Erweiterungsmöglichkeiten von rund 100 Hektar im Süd- und Nordwesten, wie sie im Regionalplan vorgesehen sind, auch kleinräumig?

Weiter: Wie steht es denn beim Steinbruchproblem mit dem Tolerieren oder Nicht-Tolerieren "in puncto ... "? Acht Jahre schon durfte im Ort die Bevölkerung unter Ihrer Fuchtel zeigen, wie sie "in keinster Weise" toleriert, wenn in den hiesigen kleinräumigen Verhältnissen durch Ihre Mithilfe 280.000 LKW-Fahrten für zusätzliche Auffüllmengen genehmigt wurden.

In Ihrem Interview soll eine zukünftige Ansiedlung von Industrie, auch teilweise Gewerbe, an der Nicht-Toleranz der Bevölkerung scheitern. Nein, Sie sind es selber, der solche Möglichkeiten fürchtet. Was die Bevölkerung nicht tolerieren würde, danach hat doch keine Amtsperson jemals gefragt. Fürchten Sie sich denn vor neuen Arbeitsplätzen?

Nicht nur die nichttolerierende Bevölkerung ist aufgeboten, der Gemeinde und ihrem Bürgermeister Neuausweisungen zu ersparen. Die naturschutzrechtlichen und regionalplanerischen Festsetzungen dürfen mithelfen, "dass die Möglichkeiten für die Neuausweisung ... nicht mehr möglich sind".

Dem Eindruck, dass in Magstadt vor lauter Kleinräumigkeit gar nichts mehr läuft, beugt das Interview freilich vor, denn in Magstadt "nutzen wir die Restmöglichkeiten". Die beschreibt Dr. Merz u.a. in einem weiteren Absatz. U.a. will er den Generationenwechsel in den Neubaugebieten der Nachkriegszeit "behutsam" vollziehen und "Erhalt und behutsames Wachstum" der Bevölkerung anstreben.

Wohl der Bevölkerung, die ihre Kräfte dann anderen Aufgaben zuwenden kann als dem kraftraubenden Nicht-Tolerieren von Belastungen, und wohl der fleischgewordenen Restmöglichkeit an ihrer Spitze, unter deren Hut das alles geschieht.

RE: Ausblicke mit BM Merz im "Neues aus Magstadt"
von Martina am 08 Mar. 2010 17:23
Es gibt Statistiken, die eine Übersicht über die Lebensverhältnisse im Land möglich machen. Man kann z.B. Magstadts Gegebenheiten mit denen im Land, im Kreis und verwandten Gemeinden vergleichen. Magstadt gehört in die Gruppe der Gemeinden mit einer Einwohnerzahl zwischen 5000 und 9999 Menschen.
Da gibt es ein paar aussagekräftige Posten, die eine Gemeinde für Familien anziehend machen.
Bei der Wohnungsgröße: 2006 war die Durchschnittsgröße im Land 92qm, im Kreis 91qm, bei Gemeinden vglb. Größe 100qm, in Magstadt 85qm.
Familiengerechter Wohnraum: Das heißt fünf und mehr Räume in den Wohnungen. Die bot das Land 2006 in 46,3% der Wohnungen an, der Kreis in 46,1%, die vglb. Gemeinden in 55,7%, Magstadt in 42,4%.
Einfamilienhäuser: Davon stellte das Land im Wohnbestand 58% bereit, der Kreis 58,9%, die vglb. Gemeinden 62,7%, Magstadt 53,7%.
Bei allen drei Posten steht die Gemeinde Magstadt an letzter Stelle. Aber es gab 2006 einen weiteren Posten, da stand Magstadt an der Spitze. Es handelt sich um die ortsnahen Erholungsflächen. Die waren in Magstadt etwa dreieinhalb Mal so groß wie im Land, doppelt so groß wie im Kreis und viermal so groß wie in Gemeinden vglb. Größe.
Wenn das 18 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt nicht ein Vorzug ist! Die Einwohner in Magstadt wissen, wo sie solche nahen Erholungsparadiese finden, sie liegen im Norden und vor allem im Osten, wo die Wohnlagen am Ortsrand direkt in die Auen von Planbach und Erbach übergehen.
Aber wie lange noch? In diese Naherholungszonen, teils in Schutzgebiete, legt das Verkehrskonzept zwei neue Straßen, vor allem für den LKW-Verkehr. Das einzige Plus unter den oben aufgeführten Posten ist dann dahin. Magstadt wird dann sicher beim Vergleich auch hier auf dem letzten Platz landen. Wieder einmal gelingt es dem Ort, mit dem, womit er trumpfen könnte, aufzuräumen.
Schrumpfen statt trumpfen, das ist die Parole in Magstadt.

Hohe Gewinne zulasten der Bahnanlieger und Steuerzahler
von Dieter am 04 Mar. 2010 19:46
Die Netzsparte der Bahn erzielt hohe Gewinne bei staatlichen Subventionen und einem technisch miserabel instand gehaltenen Schienennetz. Erwartet wird nach Presseveröffentlichungen ein Milliardengewinn.
Das ist nur möglich, weil, wie hier in Magstadt, das Schienennetz völlig heruntergekommen ist. Anlieger müssen deshalb rund um die Uhr Lärm ertragen und sind erhöhten Betriebsrisiken durch diese Schienenwege schutzlos ausgesetzt. Bei dieser Handlungsweise gehören die hohen Subventionen des Staates an die DB Netz gekürzt, wenn dieses Geld nicht in die Schienenwege und den Lärmschutz investiert wird. Man spricht von einer Umsatzrendite von 20%. Ein beispielloser Skandal, der hier auf dem Rücken der an der Bahnstrecke wohnenden Bürger und der Steuerzahler ausgetragen wird. Man stelle sich vor, ein Unternehmen erhält Subventionen, damit es hohe Gewinne an seine Konzernmutter abführen kann. Prima!
Verschärfte Kontrollen und Auflagen sind dringend nötig und die Sonderrechte der Bahn beim Lärmschutz gehören endlich abgeschafft. Wir beklagen uns ständig über die Korruption und die Zustände in gewissen Ländern, sind aber selber kein Vorbild. Bei uns sind die Methoden in dieser Hinsicht mehr verfeinert und ausgeklügelter.

Ungesicherte Finanzierungen für gesicherte Planungen
von Alfred am 03 Mar. 2010 14:43
Die lokalen Nachrichten sind voller bedenklicher Feststellungen.
Im Rundfunk äußerte sich Landrat Roland Bernhard. Er macht sich große Sorgen um die Fertigstellung des Teilstückes der S 60 zwischen Sindelfingen-Nord und Renningen. Das hat sich durch das "Magstadter Verkehrskonzept" des früheren Renninger Bürgermeisters Bernhard Maier erheblich verteuert. Der Landkreis Böblingen und der Regionalverband wollen die Mehrkosten nicht tragen.
Man erinnert sich: Gestartet wurde dieses unsichere Projekt von Landrat Bernhard Maier und den Herren Dr. Bernd Steinacher und Dr. Dirk Vallée vom Regionalverband.
Wer ist also Zahlmeister?

RE: Ungesicherte Finanzierungen für gesicherte Planungen
von Rainer am 03 Mar. 2010 18:01
In Magstadt bleibt alles stecken!
In Maichingen ist aus Geldmangel die S 60 stecken geblieben. Wenn überhaupt, dann wird sie erst in einigen Jahren weitergeführt. Die IHK meint, die Eisenbahn werde 2015 fahren. Da hat es auch mit der Magstadter Südtangente noch Zeit!
In Magstadt bleibt ebenfalls aus Geldmangel die ortsnahe B 464 Trasse 3a stecken. Für sie gibt es nämlich irgendwann einmal eine Teilfreigabe bis zur Ihinger Straße (K1006). Das hat Bürgermeiser Merz schon vor vielen Monaten ganz nebenbei bekannt gegeben. Die Konsequenzen für Magstadt sind verheerend, wir holen uns den Autobahnverkehr an den Siedlungsrand.
Im Fenster der Begegnungsstätte in der Neuen Stuttgarter Straße hängen jetzt die Pläne für beide Projekte aus. Sie enden vor der vierspurigen Eisenbahnunterführung der B 464 unter der S 60, einige Hundert Meter vor der Magstadter Markungsgrenze. Als Ersatz für dieses Brückenbauwerk 14 soll das zweispurige Brückenbauwerk 15 herhalten. Das ist die Unterführung der Ihinger Straße (K1006) unter der S 60. Die Landesstraße
L 1185 nach Renningen bleibt bestehen, als Provisorium, heißt es.
Der vom SPD-Gemeinderat Peter Müller befürchtete "Super-GAU" wird am Autohaus Steegmüller in einer rechtwinkligen Kurve eintreten, sobald der Autobahnverkehr aus den Autobahnen A 8 und A 81 auf die Ersatzautobahn Leonberg-West bis nach Böblingen-Hulb übertritt. Vor allem Lastwagen werden sich die 6,5 Kilometer kürzere und mautfreie Route von und zum Bodensee nämlich nicht entgehen lassen.

Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Walter am 23 Feb. 2010 23:06
Dass quasi Grundsatzreferat von Gemeinderätin Fleischmann (CDU) zur Offenhaltung der Hölzertalstraße, war, zur Erinnerung, um was es eigentlich geht, sehr umfassend und wohl dringend notwendig. Obwohl, wie Bürgermeister Dr. Merz meinte, nicht zum Thema gehörend. Von unserem Rathauschef, der wohl nie durch Praxis oder Ausbildung in volks- und betriebswirtschaftlichen Fragen qualifiziert wurde, aus seiner Sicht verständlich. Rein verwaltungsrechtlich stimmt das natürlich, in der Realität gelten jedoch andere Gesetze. Wettbewerb, Markt und die Interessen von Betrieben und Bürgern lassen sich nicht durch formalistisch ausgelegte Verwaltungsvorschriften einfangen, wenn es Ausweichmöglichkeiten gibt. Diese gibt es genügend! In anderen Kommunen ist das bereits erkannt worden, in Magstadt leider nicht.

RE: Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Stefan am 25 Feb. 2010 18:06
Also, was ich in der Zeitung lese, hört sich an wie:
Und wenn du nicht mehr weiter weisst, dann bilde einen Arbeitskreis.
Nur dass es diesen "Arbeitskreis" doch schon mal gab, oder?
War das nicht z. B. das Thema Neue Stuttgarter am Schulhaus sperren und dafür den Verkehr über die Traubenstraße oder andere "Wohnstraßen" abwickeln?
Das muss ich alles nicht verstehen. . .

RE: Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Rolf am 25 Feb. 2010 21:40
Fünf Gemeinderäte sind befangen, wenn es um die Osttangente und die Hölzertalstraße geht. Da gratuliere ich! Die befangenen Gemeinderäte brauchen sich mit diesem unsäglichen Verkehrskonzept nicht mehr beschäftigen und sind diesen Ärger damit los. Die Mehrheiten im Gemeinderat sind trotzdem klar. 8 Schließung zu 5 Offenhaltung der Hölzertalstraße. Bürgermeister Dr. Merz braucht sich also keine Sorgen machen. Das Lärmgutachten aus dem Jahr 2007 vom Büro Fritz zeigt, welche Anlieger der betroffenen Straßen künftig mehr und welche Anlieger weniger belastet werden. >3 db (A) Mehrbelastung sind mehr als eine Verdoppelung. Belastungen werden also bis zum "zulässigen Grenzwert" im Ort und an die Ortsränder verschoben. Wie sagte Gemeinderat Franko sinngemäß so schön: Wir brauchen im Ortskern nichts tun, solange in den Außenbezirken nichts geschieht. Will heißen, wenn wir den Verkehr aus dem Ortskern nicht an den Ortsrand an die dort befindlichen Wohngebiete verlagern können, brauchen wir beispielsweise den Oberen Marktplatz und den Anfang der Neuen Stuttgarter Straße nicht sperren. Auch 30er Zonen um den Rathausbereich und weitere Verkehrsberuhigungen in diesem Umfeld sind dann nicht möglich.

Ein grandioses Verteilungskonzept von Lastenverschiebungen, ohne das ein positiver Saldo verbleibt. Auch soll die Entlastung durch die Südtangente, die B464 und die S60 nicht abgewartet werden. Es könnte sich dann nämlich herausstellen: Die gewünschte Entlastung im Ortskern ist durch diese Vorhaben genügend vorhanden und die Osttangente wird nicht mehr benötigt. Dafür gibt Magstadt dann Millionen aus!

Deshalb ein Ratschlag an alle Magstadter: Stellt j e t z t nachhaltig eure Forderungen für andere Bedürfnisse an die Gemeinde oder die befürwortenden Gemeinderäte, denn nach der Umsetzung des Verkehrskonzepts ist kein Geld mehr für andere Sachen da, auch nicht für Nachbesserungen des "Verkehrskonzepts" selbst, wenn es die gewünschten Verbesserungen nicht in dem versprochenen Umfang bringt. Die meisten der jetzigen Befürworter haben dann allerdings ihr Schäfchen zulasten anderer Bürger im Trockenen.

RE: Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Thomas am 25 Feb. 2010 22:04
Wie man heute in der Zeitung lesen kann, wärmt Frau Armbruster immer noch die alten Kamellen auf. Neues fällt ihr nicht ein. Sie will halt unbedingt viel Geld ausgeben und dafür wenig Gegenleistung erhalten.
Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe. Sollte die Osttangente gebaut werden, werden sich die Betroffenen die Gutachten von BS Ingenieure auf die Werthaltigkeit vorknöpfen. Die genannten Zahlen müssen sich in der Praxis bestätigen. Da werden dann Köpfe rollen, den schon heute ist absehbar, hier wird es erhebliche Abweichungen geben. Auch die Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde für die vielen kilometerlangen neuen Gemeindestraßen wird man sich dann gründlich anschauen, wie die Gemeinde dann ihren Pflichten dann nachkommt.

RE: Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Holger am 26 Feb. 2010 18:16
Hallo Walter,
was ich gehört habe, hat Gemeinderätin Fleischmann nicht nur etwas zur Zweckmäßigkeit des Verkehrskonzepts gesagt, sondern auch zu den Auswirkungen. Solche Ausführung haben normalerweise am Anfang einer Planung und Betrachtung zu stehen. Zu dem jetzigen Zeitpunkt kommen solche Versäumnisse beim Bürgermeister und den Befürwortern im Gemeinderat natürlich nicht sehr gut an. Denn diese Versäumnisse gehen klar zu deren Lasten.

Kosten, Wirtschaftlichkeit und Finanzierung

Zielerreichung durch die Maßnahme, sprich Entlastung per saldo

Demografische Entwicklung

Schaffung von attraktivem Wohnraum im Zusammenhang mit vorangegangenem Punkt, um Einwohnerschaft zu verjüngen.

Steuereinnahmen durch Gewerbebetriebe, aber nicht durch Erhöhung von Steuern, sondern durch Förderung der Wirtschaftskraft des Gewerbes.

Bildungseinrichtungen. Hier gerät Magstadt immer mehr ins Hintertreffen gegenüber unseren Umlandgemeinden.

Ganztagesbetreuung von Kleinkindern und Schülern. Aber wirklich den ganzen Tag!

Alles Themen, für die Geld gebraucht wird. Und wie kommt man zu diesem Geld? Oben sind die Themen bereits genannt. Gewinnt hier Magstadt an Attraktivität, löst sich dieses Problem automatisch.

Ein Verkehrskonzept, das eigentlich keines ist, weil die Qualität auf der Strecke bleibt, lockt keine interessanten Betriebe an und lässt in Folge keinen Zuzug von Privatleuten erwarten. Mit der beruflichen Struktur der Magstadter Bürger sieht es nämlich von Jahr zu Jahr bescheidener aus. Wo soll da wohl das Geld für die so "eindrucksvollen" Maßnahmen im Gemeindeentwicklungsplan herkommen. Ich habe eher den Eindruck, einfach mal geplant und Eindruck bei den Bürgern machen. Müsste die Gemeinde eine Finanzvorschau für diesen Zeitraum des Gemeindeentwicklungsplans erstellen, würde dieser wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Nur immer nach Förderungsmittel des Landes und Bundes zu rufen, ist zu kurz gesprungen. Dort ist inzwischen auch nicht mehr genug Geld vorhanden. Also eine reine Absichtserklärung ohne Substanz.

Gemeinderätin Fleischmann hat es gewagt sachlich fundierte Kritik an der Politik bestimmter Gruppierung im Gemeinderat und am Bürgermeister zu üben, und ist schnöde abgeblitzt. Hoffentlich lässt sich die CDU dadurch nicht entmutigen, den es liegt eine harte Wegstrecke vor ihr. Angepasste Bürgermeistermeinungen haben wir schließlich schon genug.

RE: Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Norman am 26 Feb. 2010 18:35
Lieber Walter, lieber Holger,
dieses Verkehrskonzept ist nicht nur mies geplant, es wird auch mies umgesetzt. Für einen dreistelligen Millionenbetrag kann mehr erwarten, als jetzt geboten wird. Diese Konzeption ist eine nicht endenwollende Story. Die Kosten steigen und steigen und die Bürger leiden und leiden. Dabei ist es inzwischen fast egal, wohin man schaut. Ein ideales Umfeld für Schuldzuweisungen und Nichtskönner. Was in der großen Politik täglich erlebt werden kann, setzt sich im Kleinen in Magstadt fort.

Spekulationen und Prognosen zur nächsten Gemeinderatssitzung am 23.2.2010
von Dieter am 19 Feb. 2010 17:40
Im Sitzungssaal des Gemeinderats hat der Magstadter Obergemeinderat getagt, der Verein Lebens-Wertes Magstadt. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Sachen Hölzertalstraße wurde erläutert.
Der mit anwaltlicher Ankündigung und nebensächlichen Argumenten erfolgreich verlorene Prozess bedarf keiner scheinheiligen Diskussion. Er wird zur Schließung der Hölzertalstraße führen, so wie es vom Vorstand Dieter Beuter schon immer angestrebt wurde. Der Fortgang der Tragödie ist klar vorgegeben:
Regierungspräsidium, Landratsämter und Bürgermeister verfahren dabei nach einem seit Jahrzehnten bewährten Rezept, das immer funktioniert. Die Gemeinde fragt den Anwalt: "Was tun?" "Aufhören!" sagt der Rechtsgelehrte, die Klage sei aussichtslos. Die Gemeinde verliere nur Geld.
Wohlpräpariert wird die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Armbruster (FWV) endlich zur "Sparsamkeit" aufrufen und es sich nicht entgehen lassen, die Schließung der Hölzertalstraße zu fordern.
Der Bürgermeister wird ganz cool den Unbeteiligten spielen, abstimmen lassen, und wenn er einen cleveren Tag hat, so tun, als wundere er sich, dass sein Gemeinderat beschließt, was sein Obergemeinderat längst entschieden hat. Nach dem grandiosen Vertrauensbeweis für den Bürgermeister und stürmischem Beifall der Klatschkolonne kommt nun die fällige Jeremiade, die lang geprobte Klage gegen die Verhinderer der Osttangente. Diese Straße ist zwar wegen des schleppenden S-Bahn-Baus noch gar nicht aktuell. Weil aber die "Bürger für Magstadt" und die Grüne den Zirkus nicht mehr mitmachten, "nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können", trifft es die arme CDU, "der das Wasser bis zum Hals steht!", ganz besonders aber "ihren Meister aus dem Landtag, Paul Nemeth (MdL)". Der war doch bei seinem Besuch im Gemeinderat Zeuge eines Eklats geworden.
So dramatisch steht es im Leserbrief des Pressewarts der Lebenswerten, den er als Verlautbarung der SPD einfach in Gänze übernommen hat. Sein Vorstand hat beim Festvortrag zur 813-Jahrfeier doch genauso gearbeitet.
Im Konsenstext von SPD und Lebenswerten wird noch als Drohgebärde für Magstadts Hauptwohngebiete die Nordumfahrung aus dem Hut gezaubert, damit die Magstadter noch mehr hintereinanderkommen. Magstadt wird einbetoniert in die ortsnahe Bundesstraße B 464, die Steinbruchstraße (Südumfahrung), die landschaftszerstörende Osttangente (das hat die Gerichtsverhandlung wahrlich bestätigt!) um den Gollenberg herum und nun noch eine Nordtangente um den Ratberg herum. Dies will die böse CDU, hetzt das Linkskartell.
Ja, diese Nordumfahrung war 2002 im Gespräch. Heute, nach der Bosch-Ansiedlung in Renningen, hätte sie regional- und siedlungsplanerisch durchaus ihren Charme. Mit einer intelligent angelegten Nordumfahrung wären die Magstadter Hauptwohn- und eventuelle, gut gelegene Neubaugebiete kurz angebunden gewesen, wie auch das Hauptgewerbegebiet, auf dem Weg über die Hölzertalstraße zur Universität im Pfaffenwald und nach Stuttgart.
Aber der damalige Landrat Bernhard Maier hat die Nordumfahrung, weil ihm die kürzere Verbindung des Steinbruchs über die Südtangente lieber war, wie immer mit einer phrasenhaften Parole als "stadtplanerisch falsch" vom Tisch gewischt. Schließlich hatte er, der Nahverkehrsspezialist, in Magstadt "die Lufthoheit". So kommt er sich auch heute noch vor, und das, obwohl seine Projekte B 464 und S 60, was Bauzeit und Kosten angeht, die von ihm erfundene Schallgrenze längst überschritten haben. Nach dieser Provokation des Magstadter Gemeinderats nahm der stellvertretende Bürgermeister Fleischmann (CDU) den Hut, und diesen Schritt taten nach ihm noch weitere sieben Gemeinderäte.
Eine Nordtangente wäre ohnehin mit Bürgermeister Merz nicht zu machen. Würde sie doch seine Wohnstatt und sein Jagdrevier tangieren. Merz braucht freies Schussfeld auf die CDU. Seine Büchsenlader tun ihr Möglichstes.
Eines bleibt aber vorerst: Wer zahlt den Rückbau der Hölzertalstraße und reicht das Geld für die Osttangente mit Ihren weiteren umfangreichen Folgekosten?

RE: Spekulationen und Prognosen zur nächsten Gemeinderatssitzung am 23.2.2010
von Armin am 21 Feb. 2010 14:06
Hallo Dieter,
Frau Armbruster wird "zur Sparsamkeit" aufrufen. Das glaub ich jetzt nicht. Wenn das so wäre, hätte sie schon seit Jahren dazu Gelegenheit gehabt. Wer solche Luxusprojekte wie die Schließung der Hölzertalstraße und den Bau einer Osttangente mit allen Maßnahmen drum herum durchsetzen will, wird bestimmt nicht zur Sparsamkeit aufrufen. Da fällt über Magstadt vorher der Himmel ein. Die wirklichen Ziele des Verkehrskonzepts sind einfach zu durchsichtig. Das Argument Verkehrsberuhigung im Ort zieht schon lange nicht mehr. Hier gibt es billigere Alternativen, die aber nicht jedem Gemeinderat zugänglich sind.

RE: Hölertalstraße? Ostangente? - Gemeinderatssitzung v. 23.02.2010
von Stefan am 25 Feb. 2010 18:06
Also, was ich in der Zeitung lese, hört sich an wie:
Und wenn du nicht mehr weiter weisst, dann bilde einen Arbeitskreis.
Nur dass es diesen "Arbeitskreis" doch schon mal gab, oder?
War das nicht z. B. das Thema Neue Stuttgarter am Schulhaus sperren und dafür den Verkehr über die Traubenstraße oder andere "Wohnstraßen" abwickeln?
Das muss ich alles nicht verstehen. . .

RE: Wie geht es weiter mit dem Magstadter Verkehrskonzept? Politischer Aschermittwoch
von Knut am 16 Feb. 2010 22:47
- oder, wie man sich selbst konzeptionell überholt.

Nachdem Regionaldirektor Bernd Steinacher und sein Chefplaner Dirk Vallée den Verband Region Stuttgart sehr überraschend verlassen haben, ersetzt das einstige Trio jetzt als Solist der Pensionär Bernhard Maier (FWV). Als früherer Renninger Bürgermeister und Böblinger Landrat a.D. ist er im Regionalverband verkehrspolitischer Sprecher geblieben und versucht dort immer noch den Ton anzugeben. Er hofft darauf, dass die Magstadter Bürger sein desaströses Wirken auf ihrer Markung längst vergessen haben.

Wer erinnert sich denn noch, wie hinterlistig er 1998 sein Renninger Breitlaub dem Steinbruch NSN verpachtet hat? Die Gemeinde wurde von der Region gar nicht gehört. Gemeinderat Franko (SPD) sah sich "durch die Hintertür geleimt!"

Maier war es auch, der als Renninger Bürgermeister den Gemeinden Magstadt und Maichingen 1990 die ortsnahe Trasse B 464 3a aufgezwungen hat. Obwohl seine Gemeinderäte die Trassenwahl den Betroffenen überlassen wollten, entschied der die Sache mit der Parole des Regierungspräsidenten Bulling: "Es wird diese Trasse oder gar keine Straße!" Mit Ampeln gespickt, behauptete Maier, würde kein Autobahnverkehr auf die B 464 überschwappen. Nach fünf Jahren Bauzeit fallen heute an allen Auffahrten auf die Bundesstraße die Ampeln weg. Die "reine Umgehungsstraße" wird in Salamitaktik vom Regierungspräsidium zur Ersatzautobahn "ertüchtigt".

1991 hat der Schultes Maier gar den Ministerpräsidenten Erwin Teufel belehrt, er könne doch nicht die "konzeptionell längst überholte" A 81 von Leonberg nach Gärtringen wieder aus der Schublade holen. Vor einem Jahr nannte Teufels Nachfolger Oettinger die Aufgabe der Ergänzungsstrecke A81 einen "historischen Fehler".

So sehen es auch die Sindelfinger und Böblinger. Die A 81 zwischen ihren Städten muss auf sechs Spuren erweitert werden. In dem erbitterten Streit um eine Überdeckelung hat sich der Verhinderer sofort als Zeitzeuge wichtig gemacht. Es sei klar, eine Überdeckelung sei zugesagt worden. Aber er hat so wenig wie die Städte einen Vertrag in der Hand, der so etwas dokumentiert. Eine peinliche Geschichte, wenn selbst ernannte Experten so mit zwei Städten und einer staugeplagten Europastraße A 81/E 41 umgehen.

In einem lag aber Bernhard Maier immer richtig: Auf der Magstadter Markung konnte der Renninger Bürgermeister schalten und walten, wie er wollte. So warf er die bereits genehmigte Unterführung am Maichinger Bahnübergang über den Haufen und erfand als Ersatz sein "Magstadter Verkehrskonzept". Für die S-Bahn führte das zu horrenden Kostensteigerungen durch mehr Kreisverkehre, mehr Unterführungen, einer 2,6 Kilometer langen Landesstraße und einer sündhaft teuren Flurneuordnung. In den Magstadter Fluren bliebt kein Markstein auf dem andern. Straßendämme durchs Erbach- und Planbachtal zerstören den natürlichen Übergang der Siedlung in die Landschaft. Der S-Bahnbau muss sogar dazu herhalten, die Hölzertalstraße zu schließen, ein schwerer Schlag für den heute schon notleidenden Gewerbestandort Magstadt.

Beim Abschied vom Landratsposten meinte Maier, wenn er gewusst hätte, wie teuer das S-Bahnprojekt werde, hätte er es vielleicht nicht gestartet. 150 Millionen werden nicht reichen für die auf 93 Millionen veranschlagte Bahnstrecke. Die Kostenexplosion findet vorwiegend auf unserer Markung statt wegen der Planänderung mit der Steinbruchstraße NSN (Südtangente). Ein ganzer Rattenschwanz von Kosten und Verzögerungen ist die Folge dieser Tangente.

Maier braucht keine zusätzlichen Ansprechpartner, Projektleiter und keinen Mister S 60. Der Nahverkehrs-Experte braucht Geld! Mit Schwätzen ist da nichts mehr zu machen. Viel billiger würde die S-Bahn Böblingen-Renningen ohne das unselige Magstadter Verkehrskonzept. Nicht von der S-Bahn hätte Maier die Finger lassen sollen, sondern von seiner Steinbruchstraße. Er könnte es noch immer!

Am Aschermittwoch ist eben nicht alles vorbei!

RE: Wie geht es weiter mit dem Magstadter Verkehrskonzept? Politischer Aschermittwoch
von Emma am 21 Feb. 2010 13:14
In wirtschaftlich schweren Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, wäre doch eigentlich Vernunft und Bescheidenheit angesagt. Aber nein, die Geldverplaner leiden jetzt am Chinesensyndrom des für sie peinlichen Gesichtsverlustes. Zurück zu maßvollerem Umgang mit Steuergeldern ist für sie undenkbar. Es sind ja auch nicht sie, die diese Gelder erarbeiten müssen.
Nach ihnen die Sintflut.

Aschermittwochskater - die Nordumfahrung
von Susanne am 19 Feb. 2010 22:13
Im Magstadter Mitteilungsblatt fand sich am letzten Donnerstag, was heute, am Aschermittwoch als Leserbrief in der Sindelfinger Zeitung steht. Daniel Rock haut auf die CDU ein und wirft ihr vor, sie hätte wie früher schon eine Nordumfahrung für Magstadt im Sinn. Ganz unmöglich, kommt gar nicht in Frage.
Wieso eigentlich nicht? Ist es nicht Bestandteil "unseres Verkehrskonzepts", anfangs als genial erklärt, dass um Magstadt herum und oft ziemlich nah daran Tangenten sich winden? - was sie in Magstadt anders als in der Geometrie dürfen. Im Westen rückt die B 464, das Verein-Trasse-3a-Umgehungssträßchen, recht nahe an die Häuser, die genialen Süd- und Osttangenten tun es im Osten und quer durchs Hölzertal. Das Ganze wird dann noch durch eine internationale Güterzugstrecke in ein paar Jahren gekrönt.
Der Schultes hatte begleitend zu diesen Straßen noch ersonnen, dass Wohngebiete diese säumen sollten. Umsäuselt vom Motorenrauschen, die Blicke auf silberne Asphaltbänder gerichtet, vom Feinstaub unmerklich berieselt, so träumte der Bürgermeister vom attraktiven Wohnen in der Zukunft entlang der neuen Tangenten. Bescheiden und genügsam, wie er ist, hat er sich selber von solchen Segnungen ausgenommen. Er wohnt im Seele-Stützweg-Gebiet, muss aus dem Fenster auf langweilige Wiesen und Äcker starren und lässt seine Blicke zum schweigenden Lochwald hinüber schweifen.
Gönnt ihm doch eine Nordumfahrung! Vielleicht mit der gleichen Entfernung wie die Osttangente zum Ortsrand. Endlich würde er nicht mehr diffamiert durch Tangentenarmut im Eck stehen und könnte an der Tangentenbescherung teilhaben, die er so selbstlos für andere hergerichtet hat.
Passend zu der silbernen Oberbürgermeisteramtskette, die ein Magstadter ihm geschmiedet hat und mit der sich der Bürgermeister gerne zeigt, wäre nun an eine krönende Ergänzung auf seinem Haupt zu denken. Damen, die einen schimmernden Tangentenkranz anmutig durch sein schwarzes Haar flöchten, stünden allezeit bereit.

RE: Aschermittwochskater - die Nordumfahrung
von Gertrud am 20 Feb. 2010 21:43
Während man in Magstadt eine regelrechte Lobbypolitik betreibt, die Bürgerschaft in zwei Lager zerfällt, sind andere Kommunen für ihre Bürger erfolgreicher. So lässt beispielsweise das Regierungspräsidium das Lärmgutachten wegen Auswirkungen der neuen Neckarbrücke bei Remseck mit den jetzt geforderten Lärmwerten überarbeiten. Die Brückengegner haben das Lärmgutachten kritisiert und hinterfragt. Auch Kommunen und die Stadt Stuttgart haben festgestellt, dass für sie mehr Verkehr auch mehr Lärm bringt.
Die Gegner hatten festgestellt, dass veraltete Katasterunterlagen den Lärmgutachten zugrunde gelegt wurden, in denen nicht alle Objekte enthalten waren. Für die Schwellenwerte werden tagsüber 70 db(A) und nachts 60 db(A) gefordert, statt 73 und 63 db(A). Eine 3 db(A) höhere Schallbelastung entspricht einer Verdoppelung.
In Magstadt gibt es für die Südosttangente und die Maichinger Kurve der S 60 keinen Schallschutz. Woran das wohl liegt?

RE: Der Ortshistoriker Dieter Beuter
von Neubürger am 15 Feb. 2010 21:41
Vor einigen Jahren sind wir nach Magstadt zugezogen. Da wir in der Zwischenzeit Kinder haben, wollen wir aber wegen der unzulänglichen Schulverhältnisse die Gemeinde bald verlassen.
Trotzdem haben wir den Vortrag "900 Jahre Magstadt" in der Festhalle angehört. Unser Interesse war geweckt. Von Nachbarn haben wir uns darum das Buch "800 Jahre Magstadt" von Dr. Fritz Heimberger ausgeliehen, um unsere Eindrücke zu vertiefen. Beim Vergleich der Ausführungen des Ortshistorikers Beuter mit der Arbeit von Dr. Heimberger fiel uns auf, dass Herr Beuter große Teile seines Vortrags einfach abgeschrieben hat.
Wir vermissen in seinem Internet-Text Quellennachweise zu seinem Vortrag.

RE: Der Ortshistoriker Dieter Beuter
von Emma am 16 Feb. 2010 12:24
Liebe Neubürger,
da sind Sie nicht die Einzigen, denen auffiel, dass Herr Beuter große Teile seines Vortrags bei Dr.Heimberger einfach nur abgeschrieben hat. Auch dieser Aspekt fügt sich nahtlos an meine vorigen Beiträge zu diesem Thema.