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Aus unserem Live-Forum vom 4.01.-03.04.2019
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Doppik mit Verzögerungszünder?
von Team 2020 am 02 Apr. 2019 23:01
Ob das neue Rechnungswesen in der Gemeinde Magstadt wie eine Bombe einschlägt, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass seine Einführung von Bürgermeister Merz und seinem Kämmerer Schneberger verzögert wurde.

Bomben mit Verzögerungszünder aber sind tückische Waffen. Sie treffen die Leute beim Schuttaufräumen, und da sind wir nach der Ära Merz gerade dabei.

In der Gemeinderatssitzung am 19. März 2019 wurde nach jahrelanger Pause jetzt die Einführung des neuen Systems vorgestellt und das auf den letzten Drücker. Ab dem Jahr 2020 ist es Pflicht.

Das Städtchen Waldenbuch hat seinen Haushalt schon 2016 auf das neue Haushaltsrecht umgestellt. Sein Kämmerer hat die umfangreichen Arbeiten selber bewältigt. Wegen Personalmangel, so hieß es im Oktober 2016, müsse das in Magstadt für teures Geld an die Firma Heyder & Partner vergeben werden. Es ging um rund 115 000 Euro bis zur Eröffnungsbilanz 2019.

In der zweiten Jahreshälfte 2019 soll sich der neu gewählte Gemeinderat nun mit acht neu gebildeten Teilhaushalten beschäftigen. „Im Jahr 2020 soll der Haushalt der Gemeinde Magstadt doppik aufgestellt werden“ (Magstadter Mitteilungsblatt vom 28. März 2019). Das kann eng werden. Nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Merz Anfang 2018 scheidet wohl Kämmerer Schneberger bald ebenfalls aus. Die Stelle des Nachfolgers ist ausgeschrieben.

Von den Arbeiten der Firma Hayder & Partner hat man in der letzten Gemeinderatssitzung leider nichts gehört.

HomePage Doppik, Vermögen und Unvermögen
https://433561.forumromanum.com/member/forum/forum.php?q=doppik_vermoegen_und_unvermoegen-buergerforum_magstadt&action=std_show&entryid=1130645472&mainid=1130645472&threadid=4&USER=user_433561

Untaugliches Parkierungskonzept
von Team 2020 am 29 Mar. 2019 20:39
„Neues aus Magstadt“ druckte am 15. März 2019 einen Bericht zur Diskussion des Gemeinderats am 26. Februar über das Parkierungskonzept der Gemeinde im Bereich Süd. Bereits ausgeführt ist das Parkierungskonzept im Ortskern. Auch diesmal folgt man dem Prinzip, „den Verkehr auszubremsen und die Durchfahrt unattraktiver als über die Ortsumgehung zu machen“.

Das Ausbremsen begegnet dem Verkehrsteilnehmer inzwischen tagtäglich in der Weilemer, der Maichinger, der Mühl- und Bachstraße. In Stop-and-go- Manier ruckeln auf Slalomrouten zwischen teils überbelegten Parkplätzen die Fahrzeuge daher. Unattraktiv ist nun aber nicht nur die Durchfahrt, sondern unattraktiv geworden ist der ganze innere Ort überhaupt.

Im Bereich Süd soll sich das also fortsetzen. Mit Durchfahrtsverboten soll der LKW-Verkehr „in Richtung der Südtangente“ geführt werden. Ein besonderes Fahrzeug von LKW-Format will dorthin freilich nicht, das ist der Bus, der im ganzen Ort fährt mit dem Bahnhof als Ziel. So muss man sich im Gemeinderat Maßnahmen einfallen lassen, „um dem Linienbus eine schnelle Durchfahrt zu ermöglichen“.

Ausbremsen auf der einen Seite, schnelle Durchfahrt für den Bus auf der anderen, in diesem Widerspruch verheddert sich die Gemeinderatsdiskussion in einem fort. Dort einen Parkplatz hin und woanders drei Parkplätze weg, diese Schilder sollen verschwinden, wieder andere werden notwendig, Tempo 30 gilt hier, aber dort ist es nicht zulässig. An Radwege ist trotz viel beachtetem Treff in „Schneiders Lädle“ noch nicht gedacht.

Der Reporter vom „Neues aus Magstadt“ hat eine lesbare Schilderung der wirren Ratsdebatte hinbekommen. Ein kundiger Besucher der Gemeinderatssitzung stand vor dem Abschluss des Tagesordnungspunkts auf, wandte sich an die anderen Besucher mit dem Satz „Das kannst du nicht mit anhören!“ und verließ den Raum.

Magstadt braucht einen neuen Flächennutzungsplan
von Team 2020 am 27 Mar. 2019 09:07
In Magstadt fehlt ein aktueller Flächennutzungsplan, der auf die veränderten Aufgaben im expandierenden Speckgürtel der Landeshauptstadt eingeht. Er muss die trotz aller seit 2002 eingetretenen schädlichen Einflüsse noch vorhandenen Entwicklungspotenziale vollständig darstellen. Nur so kann die Gemeindeverwaltung ihren Bürgern und den übergeordneten Behörden die volle Nutzung ihrer Ressourcen garantieren. Vorbildlich im Kreis sind hier die Gemeinde Weissach und die Städte Rutesheim, Renningen, Böblingen, Sindelfingen und Holzgerlingen. In diesem Industrieband westlich von Stuttgart klafft in Magstadt eine Lücke.

Der von Bürgermeister Benzinger im Jahr 1997 aufgelegte Flächennutzungsplan ist in der Amtszeit von Bürgermeister Dr. Merz zweimal fortgeschrieben und seit 2011 recht kleinkariert dreimal geändert worden. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs mit der nun zweigleisigen S 60 und der Ausbau des völlig vernachlässigten Tiefbausystems sind so die wichtigsten Parameter für zukünftige Siedlungsplanung geworden.

Schon bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans 2007 am 23. Oktober 2007 richtete der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) mahnende Worte an Bürgermeister Merz, sie „bemängeln die periphere Lage des S-Bahn-Haltepunkts und bedauern die Absicht der Gemeinde, auf eine Siedlungsentwicklung südlich der Bahnlinie zu verzichten.“

Zurückzuführen ist das auf zweierlei: den Bau der Südumfahrung anstelle der bereits genehmigten Unterführung der Maichinger Straße und das Fehlen eines leistungsfähigen Kanalsystems bis zur Kläranlage durch die Maichinger, Weilemer und Renninger Straße. Schon vor 1980 hatte Bürgermeister Bohlinger den Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung in den Nordwesten der Gemeinde verlagert, um die innerörtlichen Kanäle und den Planbach nicht weiter zu belasten. Den abgelegenen Bahnhof an der Peripherie im Südosten sollte eine gutsituierte Haltestelle im Westen an der Ihinger Straße ergänzen. Bürgermeister Merz hat sie aufgegeben.

Gewerbe- und Wohnbauflächen wurden in den letzten beiden Jahrzehnten nur in Mini-Schritten ohne Konzept bereitgestellt. Es wundert sehr, dass das Landratsamt Böblingen so etwas mit seinen Genehmigungen hingenommen hat. Die Überbauung der nassen Erbachwiesen ist ein unverzeihlicher Fehler. Noch bei den Überschwemmungen der Südtangente im Jahr 2013 hatten sie sich als Retentionsfläche bewährt. Der damalige Gemeinderat hat die Bebauungspläne am Erbach deshalb zunächst abgelehnt.

Mit einem fantasievollen „Leuchtturmprojekt“ für generationenübergreifendes Wohnen mit Tierhaltung fand Merz dann doch noch eine Mehrheit im Gemeinderat für die Bebauung des Gebiets. Das Fantasieprojekt scheiterte. An seine Stelle klotzte der Planer mit der Parole „Kontrapunkt“ dreistöckige Wohnblöcke an den Ortsrand. Die getäuschten Ortsrandbewohner mussten es ohnmächtig hinnehmen.

Das Landratsamt Böblingen muss den Schlendrian einer solchen planlosen Misswirtschaft mit dem Grund und Boden der Gemeinde und die unbekümmerte Missachtung des Hochwasserrisiko-Managements endlich abstellen.

Politsatire über Diesel
von Team 2020 am 18 Mar. 2019 20:31

Beitrag über den Diesel in einer Politsatire aufgearbeitet. Anstalt vom 12. März 2019 im ZDF. Der nachstehende Link gilt bis 11.03. 2020.

HomePage Politsatire über Diesel
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-12-maerz-2019-100.html

Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Max9 am 22 Feb. 2019 10:15
Die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Armbruster von den Freien Wählern (FWV) hat mit ihrem Fraktionskollegen, dem früheren Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz während dessen zweiter Amtszeit (2010 – 2018) eine Reihe von kostspieligen Projekten im Gemeinderat beschließen lassen. Sie hat Merz als Ehrenbürger verabschiedet, obwohl er von diesen Plänen nicht einmal die Neupflasterung der Marktplätze in die Ausführungsphase geführt hat. Sein Nachfolger Florian Glock hat darum anstatt im Frühjahr erst im Spätherbst 2018 mit den Arbeiten beginnen können. Die ohnehin notleidenden Geschäfte im Ortszentrum müssen in Kauf nehmen, den Winter über ihre Läden in einer Baustelle betreiben zu müssen.

Die viel wichtigeren Bauaufgaben wie der Schulhausneubau oder der Hochwasserschutz werden immer weiter hinausgeschoben, weil die Genehmigungsunterlagen nicht erarbeitet sind oder im Fall der Osttangente wegen Mängeln neu beschafft werden müssen. Eine Diskussion über die zeitliche Einordnung der Projekte hat nie stattgefunden. Dabei wäre sicher zur Sprache gekommen, dass Gemeinschaftsschule und Hochwasserschutz vor der Marktplatzpflasterung den Vorrang haben. Der Architektenwettbewerb zur attraktiven Gestaltung der Ortsmitte war freilich richtig und ist gelungen.

Bürgermeister Merz ging es darum, den innerörtlichen Festplatz möglichst rasch aufzufrischen. In seiner Abschiedsrede hob er hervor, dass er in der 900-Jahr-Feier der nachweislich 800 Jahre alten Gemeinde den Höhepunkt seiner Amtszeit sieht. Sein Nachfolger muss sich nun mühen, die vielen blinden Schaufenster in der Fußgängerzone und der überkandidelten Flaniermeile wieder zu beleben. Er hat schnell erkannt, dass es mehr als nur der Pflasterung bedarf.

Nach dem Abtreten von Merz hat sich im Gemeinderat Schrecken ausgebreitet wegen der Finanzierung der Gemeinschaftsschule. Ganz plötzlich schossen die Baukosten von 15 auf 30 Millionen Euro hinauf. Woher soll dieses Geld kommen, woher das Geld für Hochwasserschutz, Kitas oder Osttangente? Bürgermeister Glock im Internet: „Die Stärkung der örtlichen Wirtschaftsstruktur ist auch mit dem Wunsch verbunden, die finanzielle Situation der finanzschwachen Gemeinde zu verbessern.“

In diesem Forum wird seit Jahren darauf hingewiesen, dass Magstadt von einem vorderen Platz im Kreis bei den Steuereinnahmen zum Schlusslicht abgesunken ist. Was soll da Brigitte Armbrusters Feststellung, „Magstadt ist komfortabel aufgestellt“? (Sindelfinger Zeitung vom 7. Februar 2019) Sie will vieles, was sie in den vergangenen 16 Jahren im Gemeinderat mitbeschlossen hat, nun vom neuen Bürgermeister erklärt bekommen. Wann begreift die Frau eigentlich, was Bürgermeister Glock am Schluss des Zeitungsartikels lapidar feststellt? „Der Haushalt sei auf Kante genäht“.

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Team 2020 am 28 Feb. 2019 19:25
Im Spätjahr 2018 wurde am unteren Marktplatz mächtig gebaggert. Zwischen Bachgasse und Planstraße wurde der Kanal von 60 cm auf 80 cm ausgeweitet, um die dreifach überlastete Erbachdole zu entlasten. Damit wird der Schwerpunkt der Überschwemmungen aber lediglich um 150 Meter von der Weiher- und Rosenstraße weg und zur Neuen Stuttgarter Straße hingeleitet.

Die verfüllten Kanalgräben vor dem Alten Schulhaus werden neuerdings wieder großflächig ausgebaggert. Ein großer Schacht liegt zum Einbau bereit. Gehört er zum Pumpwerk der zukünftigen Wasserrinne?

Man erinnert sich: Der Siegerentwurf im Architektenwettbewerb zur Marktplatzgestaltung wurde hochgelobt. Er stach hervor wegen seines sorgsamen Umgangs mit dem eindrucksvollen Gebäudeensemble um die dominierende spätgotische Wehrkirche. Die übrigen Entwürfe versuchten teils mit allerlei hochgestylten Bauwerken, teils mit verspieltem Firlefanz das Preisgericht zu überzeugen. Vergeblich, der schlichte und einfache Entwurf bekam den Auftrag.

Bürgermeister Merz hat sofort geltend gemacht, er und sein Gemeinderat hätten das letzte Wort. So mussten die Preisträger in den s a u r e n Apfel beißen und eine kniehohe Wasserrinne in die abfallende alte Stuttgarter Straße legen, vor die äußere Natursteinmauer der Wehrkirche. Das Wasser floss bisher vom Reihenbrunnen zum bescheidenen Brünnle neben dem Backhaus unterirdisch, nun soll es oberirdisch als belebendes Rinnsal die Fussgängerzone aufmotzen, in der es keinen Laden mehr gibt.

Damit wenigstens ordentlich viel Wasser zu sehen ist, muss der Wasserzulauf verstärkt werden. Ein Pumpwerk soll das unten angesammelte Wasser ständig wieder nach oben pumpen. Angeblich soll der Spaß die Gemeinde 100 000 Euro kosten. Die Gemeinderatsmitglieder sollten sich an ihre Erfahrung beim Umbau der Gemeinschaftsschule erinnern. Der untere Ring der Wehrmauern ist reparaturbedürftig. Wie schnell kann sich die Endsumme auch hier verdoppeln!

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Igel9 am 02 Mar. 2019 08:48
Entlang der Kirchhofmauer an der Alten Stuttgarter Straße hat eine Wasserrinne nichts zu suchen, sie ist ein Fremdkörper, so unnötig wie ein Kropf. Wie in der Pfarrgasse jeder sehen kann, ist die Mauer dort trotz Renovierung immer noch bauchig und damit einsturzgefährdet. Auch die äußere Ringmauer in der Alten Stuttgarter Straße ist schadhaft. Ihre Renovierung muss der Anlage einer Rinne vorangehen, die Kosten dafür fallen hoch aus.

Die noch bestehenden Natursteinringmauern an der Nord- und Ostseite der Wehrkirche sind gegen Grund gemauert, sie stehen also ohne Feuchtigkeitsisolierung in der Erde. Ihre Fugen sind wasserdurchlässig, die Feuchtigkeit muss ständig nach außen verdunsten können. Wenn vor der Mauer Wasser bergab plätschert, bildet sich darüber ein Wasserschleier, der die Verdunstung aus dem Mauerwerk behindert und stört. Das kann der Mauer nur schaden.

Bei den knappen Geldreserven der Gemeinde wären Bürgermeister und Gemeinderat gut beraten, ihre Mittel zuerst für die Sicherung der Kirchenmauern einzusetzen statt für den Dauerbetrieb des durchaus fragwürdigen Wasserpumpwerks.

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Paule am 02 Mar. 2019 23:22
Als früherer Gemeinderat erinnere ich mich an Bürgermeister Benzingers Zeiten. Mit Magstadts Finanzen sah es damals besser aus und der Gemeinderat hatte seinen Anteil daran.

Brigitte Armbruster von den Freien Wählern (FWV) war damals schon Gemeinderätin und wird sich erinnern, wie der Gemeinderat damals einen Antrag von Bürgern ablehnte, die eine nächtliche Beleuchtung der schönen Chorpartie der Evangelischen Kirche gefordert hatten. Der Gemeinderat rügte die Kosten der Einrichtung und wünschte sich einen sparsamen Umgang mit der Energie.

Wie Frau Armbruster damals abgestimmt hat, weiß ich nicht. Sie hat es inzwischen zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin im Ort gebracht und arbeitet hartnäckig an dessen Umgestaltung. Das sieht man dem Ort nach den 16 Jahren Amtszeit des Dr. Merz auch an.

Sie ist Bankkauffrau und tritt jetzt wieder als Kandidatin für Gemeinderat und Kreistag an. Bänker und Bänkerinnen müssen nicht unbedingt Baukultur entwickeln. Aber man kann von ihnen erwarten, mit Sorgfalt darüber zu wachen, dass beschlossene Projekte in absehbarer Zeit auch finanziert werden können. Die Finanzwirtschaft der Gemeinde hat solide zu sein. Komfortabel wird sie wohl nicht so schnell wieder werden.

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Team 2020 am 16 Mar. 2019 18:58
Der Magstadter Gemeinderat war sichtlich schockiert, als der Umbau der Johannes-Kepler-Schule nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Merz plötzlich statt mit 15 Millionen Euro für den Nachfolger Florian Glock mit 30 Millionen Euro Baukosten veranschlagt wurde.

Unübersichtlich ist auch die Kalkulation des Magstadter Hochwasserrisiko (Miß-) /Managements. Ganz unnötig wurde da zu dem erfahrenen Tiefbaubüro Mayer ein weiteres Büro, Gleitz und Partner hinzugezogen, welches wiederum für den Bau der Schleusentore ein Ingenieurbüro aus Freiburg mitbrachte. Mit allen wurde im Gemeinderat viel diskutiert. Gebaut wurde trotz dringender Ermahnungen des Landratsamts nach den Überschwemmungen im Jahr 2013 gar nichts.

Als offene Erdbecken sind drei Hochwasserrückhaltebecken im Gespräch am Bahnhof, am Erbach und am Planbach. Alle drei wären besser und billiger hinter den Dämmen der Tangenten oberhalb der Siedlung einzurichten gewesen. Seither wurden im Ort und sogar an der B 464 aus Sicherheitsgründen unterirdische Stahlbetonrückhaltebecken gebaut. Sie kosteten viel Geld, gefährden aber nicht die Hauskeller im Ort.

Die geplanten offenen Erdbecken innerhalb der Siedlung sind einmalig im Kreis. Mit ihnen ist es aber für den Ort nicht getan. Schon 1965 hat der damals für die Gemeinde tätige Tiefbauingenieur Prof. Gerstlauer die Entlastung der dreifach überfüllten Erbachdole gefordert, um den noch stärker überfüllten Planbach vor den häufigen Überschwemmungen zu schützen.

So hat es auch das Büro Mayer gehalten. Vorletztes Jahr wurde an der Einmündung der Mühl- in die Maichinger Straße ein Übergabeschacht von der Erbachdole in einen großen Straßenkanal in Richtung Rathaus gebaut. Der Straßenkanal wurde dem Wasserwirtschaftsamt bei der letzten Änderung des Flächennutzungsplans auch für 2016 zugesagt. Tatsächlich verlegt wurden aber nur die paar Meter bis zur Brauereistraße. In den Augen eines CDU-Gemeinderats war das ein willkommenes Mini-Rückhaltebecken. Der Fraktionsvorsitzende der SPD wollte immerhin wissen, wie der Blindkanal einmal weitergeführt wird. Bürgermeister Merz überhörte geflissentlich diese Frage, denn dieser Kanal muss über den oberen Marktplatz in die Weilemer und Renninger Straße weitergeführt werden. Das passt nicht recht zu den dort geplanten Straßenpflasterungen, die zum Kanalisieren wieder herausgerissen werden müssten.

Den Preis für dieses Kanalprojekt bis zum westlichen Ortsende kann man aus ähnlichen, bereits ausgeführten Bauten in den Nachbargemeinden ableiten. Diese Baukosten für Kanal- und Straßenbau dürften bei 10 Millionen Euro liegen. Aus Sicherheitsgründen ist der Kanalbau die vorrangige und unaufschiebbare Baumaßnahme. Die Pflasterarbeiten auf dem Marktplatz können den Kanalbaumaßnahmen unter dem Marktplatz nicht vorgezogen werden. In Kürze müsste dann alles wieder aufgerissen werden.

Vale lässt grüßen. Siehe Link unten!

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HomePage Vale lässt grüßen

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/dammbruch-in-brasilien-minenkonzern-vale-feuerte-prueffirma-vor-katastrophe-a-1256289.html

V e r D A M M t n o c h m a l !
von Team 2020 am 10 Mar. 2019 23:17
Auf kein Thema ist die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Armbruster von der Fraktion der Freien Wähler so fixiert wie auf den Bau der Osttangente. Bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit will sie vom neuen Bürgermeister Florian Glock hören, wann sie gebaut wird und was sie kostet.

Die Sindelfinger Zeitung berichtete am 5. März 2019, was Bürgermeister Glock in der Gemeinderatssitzung am 26. Februar dazu wissen ließ.

In diesem Artikel wird die Osttangente mit den in der Ära Merz völlig außer Acht gelassenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Zusammenhang gebracht. Es wird behauptet, käme die Osttangente nicht, so müsste wegen der brisanten Überschwemmungsgefahren ein Damm aufgeschüttet werden. In der Tat rechnet das Wasserwirtschaftsamt damit, dass im Einzugsgebiet des Hölzertals mit einer Hochwassermenge von 60.000 Kubikmetern zu rechnen ist, mit oder ohne Hölzertalstraße. Der geplante Straßendamm der Osttangente wird aber nicht mehr als 15.000 Kubikmeter Hochwasser zurückhalten können. Es wird also auf jeden Fall ein zusätzlicher Dammbau oberhalb der Industriehallen notwendig sein. Die vorgestellte Alternative, Osttangente oder Dammbau, ist also schon im Ansatz verkehrt.

Vor Jahren hatte sich Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz vehement gegen Bedenken gewehrt, die besorgte Bürger wegen des im Planbachtal geplanten Straßendamms geäußert hatten. Merz stellte schon bei Beginn des Projekts in einer Gemeinderatssitzung klar, es sei überhaupt nicht beabsichtigt, im Hölzertal einen Damm zu bauen. Solche Unwahrheiten sollten, „verdammt nochmal“, nicht verbreitet werden.

Die Straßenbaupläne sind aber seither wie bekannt mit voller Absicht mit den Maßnahmen zum Hochwasserschutz verknüpft worden. Diese zweite Funktion sollte mit ihrem Gewicht das Bauwerk Osttangente etwas aufmöbeln angesichts der vorhandenen Zweifel am Sinn des Straßenbaus. Gelungen ist das natürlich nicht. Denn wenn der niedere Damm der Osttangente 15.000 Kubikmeter stauen hilft, bleiben immer noch 45.000 Kubikmeter Hochwasservolumen übrig, die in den Planbach und damit in den Ort hineinlaufen. Ob dabei der Wasseranfall auf der neuen Straße mitberechnet ist, ist nicht bekannt. Beim Bau der Südumfahrung hat man jedenfalls vergessen zu bedenken, wie sich ihr Bau bei zu erwartenden starken Regenfällen auswirkt und dass sie dann überschwemmt wird. Sicher ist, dass die Osttangente wegen ihres viel größeren Wassereinzugsgebietes noch häufiger und heftiger überschwemmt sein wird als die Südtangente.

RE: V e r D A M M t n o c h m a l !
von Team 2020 am 11 Mar. 2019 19:15
Bei den Beratungen über die Trassenführung der Osttangente standen den Gemeinderäten sechs Varianten zur Wahl. Sie haben die ortsnahe, die falsche gewählt. Hätte das Gremium die ortsferne Variante ausgesucht, wäre ein ausreichend hoher, kombinierter Straßen- und Hochwasserdamm im Hölzertal möglich gewesen. Nur so ließen sich die stets drohenden Überschwemmungen entlang des Planbachs eindämmen.

Auf 1,5 Kilometer Umweg über Berg und Tal und über Sindelfinger Markung müssen die Magstadter nach Stuttgart fahren. Das kostet viel Zeit, Geld und Treibstoff. Da wäre es auf 200 Meter Mehrlänge der ortsfernen Trasse auch nicht mehr angekommen.

Wieder eine schwere und kostspielige Fehlentscheidung aus der Amtszeit von Bürgermeister Merz.

Kleinstaaterei in Magstadt
von Gertrud am 05 Mar. 2019 12:00
Wer den Bericht in der Böblingen Zeitung „V e r b a l e P r ü g e l sind nicht auszuschließen“ liest, ist bedient.

Mitglieder des Gemeinderats können froh sein, dass es nur noch eine verbale Aktion in hoffentlich sachlicher Form gibt. Gelbwesten in Frankreich zeigen aber auch in eine andere Richtung.

Nun aber ein paar Details:

Eine Halteverbotszone ohne Parkzeitbeschränkung widerspricht schon einer transparenten Regelung. Autofahrer dürfen bei Einfahrt in diese Zone erst einmal anhalten, um die Ausnahme unter dem Halteverbot zur Kenntnis zu nehmen. Empfehlenswert wäre eine Haltebucht, wie bei Bussen oder Stadtplaninformationen. Selbst bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h dürfte eine Erfassung der Zusatzschilder nicht fehlerfrei möglich sein. Unter Bürgermeister Merz waren sogar an diesen Verkehrsschildermasten bis zu 4 Zusatzschilder für Zusatzregelungen vorgeschlagen worden.

Dass sich Lastenwagen auf der Ortsdurchfahrt „herumdrücken“ ist einer nicht übersichtlichen und transparenten Beschilderung geschuldet. Außerdem gibt bei bundesweit 80000 Gemeinden kein Navigationssystem, das sofort jede Änderung von Verkehrsschildern erfasst. Aber selbst das führt zu keinem sofortigen Update der Navigationssysteme.

Über die Probleme der wechselseitig angeordneten Parkierungsflächen wurde schon genug geschrieben. Ich kann mir deshalb eine Wiederholung der Auswirkungen sparen.

Eine unechte Einbahnstraße ist ein weiterer Punkt, den es wahrscheinlich nur in Magstadt gibt. Er widerspricht dem Prinzip der Übersichtlichkeit. Gespannt darf man auf das dann fällige Zusatzschild sein.

Die vorgeschlagene Vorfahrtsregelung in der Hohberger Straße entspricht einer einmal Hü- einmal Hot-Regelung. Die Auswirkungen auf die Belastung der Anlieger wurden bereits genannt.

Ein „durchrollender“ Bus ist dann die Krönung. Gibt es künftig nur noch „Durchrollpläne“ und keine Fahrpläne mehr? Mit „durchrollen“ lässt sich kaum ein zeitgerechtes Personennahverkehrskonzept gestalten.

Gemeinderätin Armbruster wies zum x-ten Mal auf die aus ihrer Sicht notwendigen Osttangente hin. In diesem Zusammenhang wurde schon über die schädlichen Auswirkungen dieser Tangente wiederholt geschrieben. Ob sich Magstadt ein solches unnützliches Projekt leisten kann? Haben wir in dieser Gemeinde wirklich keine anderen Aufgaben?

Während ein vereintes Europa gefordert wird, ergibt sich hier eine Gemeinde in einer kaum zu überbietenden Kleinstaaterei. So wird das nichts.

RE: Kleinstaaterei in Magstadt
von Team 2020 am 06 Mar. 2019 08:26
Bisher wurde nicht die Funktion von BS Ingenieure betrachtet. Die Gemeinde hatte, seit der begonnen Planung für die Osttangente auch dieses Büro mit Untersuchungen beauftragt.

Offensichtlich gefiel die aus diesen Untersuchungen ermittelte Verkehrsbelastung, übrigens gesetzlich vorgeschrieben, für die Osttangente dem Auftraggeber Gemeinde n i c h t. Wie sonst wäre ein Studienlehrgang der Hochschule für Technik Stuttgart erteilter Auftrag die Verkehrszahlen über vier Monate zum gleichen Projekt erneut zu erheben zu erklären. Jetzt beschäftigt sich das gleiche Büro erstaunlichweise mit einem Parkierungskonzept in Magstadt.

Überhaupt werden Planungsbüros zu gleichen Projekten gewechselt und mehrfach mit der gleichen Fragestellung beauftragt. Wie sieht das mit den nicht ganz unerheblichen Kosten für solche Planungen aus?

Dieser Beitrag erhebt keine Zweifel an der fachlichen Kompetenz von BS Ingenieure, aber Zweifel an der Notwendigkeit der Mehrfachvergabe von Planungen durch die Gemeinde.

Magstadter Planspiele
von Team 2020 am 03 Mar. 2019 22:38
Leider erinnern sich die meisten Bürger nicht mehr an die Diskussionen, die noch vor wenigen Jahren geführt wurden.

Obwohl nur beschränkte Mittel im Gemeindehaushalt zur Verfügung stehen, wird lustig weiter geplant. Vor Jahren hätte ein neuer Belag für die Hölzertalstraße noch TEur 600 gekostet und das war großzügig gerechnet. Selbst vonseiten der Gemeinde wurde einmal ein Betrag von TEur 400 genannt. Zu dieser Zeit war die Hölzertalstraße noch Landesstraße. Die Gemeinde hätte ein neuer Straßenbelag keinen müden Cent gekostet. Das Land war zu dieser Zeit noch großzügig.

Jetzt wird immer noch eine mehrere Millionen schwere Osttangente weiter geplant, über die dann die Kraftfahrzeuge in den nördlichen Teil des Orts fahren werden. Autofahrer nehmen in der Regel die kürzeste und staufreie Verbindung, die Hölzertalstraße ist dann zurück gebaut. Entlastung?

Es hat sich auch bewahrheitet, der Quellverkehr ist in Magstadt ein zunehmendes Problem. Das war bereits vor über 10 Jahren schon vorauszusehen.

In diesem Forum wurden Vorschläge gemacht, wie ohne große Kosten die von den Bürgern angesprochene Verkehrsbelastung reduziert werden kann. Das wurde nie berücksichtigt. Jetzt sieht sogar der neue Bürgermeister die Osttangente als eine „sinnvolle Ergänzung“. Naja!

RE: Magstadter Planspiele
von Max9 am 04 Mar. 2019 09:50
Die Politik hat sich in diese Probleme selbst hineinmanövriert. Eine belastbare und langfristige Gesamtplanung ist in Magstadt nicht vorhanden. Ein Flächennutzungsplan umfasst einen Planungszeitraum von 15 Jahren. Zwar ist eine Änderung/Ergänzung auch während dieser Zeit möglich, das sollte aber die Ausnahme bleiben. Wird das nicht eingehalten, wird das eigentliche Ziel einer langfristigen Strukturplanung nicht erreicht. Der Plan verkommt zu einer reinen Alibifunktion, wenn immer wieder geändert wird.

Die Verkehrsplanung in Magstadt lässt den Klimaschutz und die Umweltbelastung außen vor. Im Ort nicht zügiger Verkehr verursacht noch mehr Belastung. Längere Fahrstrecken machen die Umweltbelastung noch größer. Zufahrtsstraßen im Ort sollen die Vorfahrtsberechtigung verlieren. Höhere Umweltbelastungen sind praktisch vorprogrammiert. Bedarfsgerechte Alternativen zum Autoverkehr fehlen.

Ein Beispiel sind die Fahrverbote in Stuttgart. Der dortige Oberbürgermeister empfiehlt verstärkt die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), erklärt aber gleichzeitig, dass eine bedarfsgerechte Ausstattung des ÖPNVs erst bis 2030 möglich sei.

Bürger sollten sich mehr in Planungen einbringen, um Fehlentwicklungen wenigstens zu begrenzen. Dazu gehören besonders realistische Lösungsvorschläge. Bevor Altes abgeschafft wird, sollte Neues schon vorhanden sein.

In Magstadt haben sich die Planungsvorstellungen so verfestigt, dass andere Möglichkeiten und Tatsachen nicht mehr wahrgenommen werden.

Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Max9 am 22 Feb. 2019 10:15
Die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Armbruster von den Freien Wählern (FWV) hat mit ihrem Fraktionskollegen, dem früheren Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz während dessen zweiter Amtszeit (2010 – 2018) eine Reihe von kostspieligen Projekten im Gemeinderat beschließen lassen. Sie hat Merz als Ehrenbürger verabschiedet, obwohl er von diesen Plänen nicht einmal die Neupflasterung der Marktplätze in die Ausführungsphase geführt hat. Sein Nachfolger Florian Glock hat darum anstatt im Frühjahr erst im Spätherbst 2018 mit den Arbeiten beginnen können. Die ohnehin notleidenden Geschäfte im Ortszentrum müssen in Kauf nehmen, den Winter über ihre Läden in einer Baustelle betreiben zu müssen.

Die viel wichtigeren Bauaufgaben wie der Schulhausneubau oder der Hochwasserschutz werden immer weiter hinausgeschoben, weil die Genehmigungsunterlagen nicht erarbeitet sind oder im Fall der Osttangente wegen Mängeln neu beschafft werden müssen. Eine Diskussion über die zeitliche Einordnung der Projekte hat nie stattgefunden. Dabei wäre sicher zur Sprache gekommen, dass Gemeinschaftsschule und Hochwasserschutz vor der Marktplatzpflasterung den Vorrang haben. Der Architektenwettbewerb zur attraktiven Gestaltung der Ortsmitte war freilich richtig und ist gelungen.

Bürgermeister Merz ging es darum, den innerörtlichen Festplatz möglichst rasch aufzufrischen. In seiner Abschiedsrede hob er hervor, dass er in der 900-Jahr-Feier der nachweislich 800 Jahre alten Gemeinde den Höhepunkt seiner Amtszeit sieht. Sein Nachfolger muss sich nun mühen, die vielen blinden Schaufenster in der Fußgängerzone und der überkandidelten Flaniermeile wieder zu beleben. Er hat schnell erkannt, dass es mehr als nur der Pflasterung bedarf.

Nach dem Abtreten von Merz hat sich im Gemeinderat Schrecken ausgebreitet wegen der Finanzierung der Gemeinschaftsschule. Ganz plötzlich schossen die Baukosten von 15 auf 30 Millionen Euro hinauf. Woher soll dieses Geld kommen, woher das Geld für Hochwasserschutz, Kitas oder Osttangente? Bürgermeister Glock im Internet: „Die Stärkung der örtlichen Wirtschaftsstruktur ist auch mit dem Wunsch verbunden, die finanzielle Situation der finanzschwachen Gemeinde zu verbessern.“

In diesem Forum wird seit Jahren darauf hingewiesen, dass Magstadt von einem vorderen Platz im Kreis bei den Steuereinnahmen zum Schlusslicht abgesunken ist. Was soll da Brigitte Armbrusters Feststellung, „Magstadt ist komfortabel aufgestellt“? (Sindelfinger Zeitung vom 7. Februar 2019) Sie will vieles, was sie in den vergangenen 16 Jahren im Gemeinderat mitbeschlossen hat, nun vom neuen Bürgermeister erklärt bekommen. Wann begreift die Frau eigentlich, was Bürgermeister Glock am Schluss des Zeitungsartikels lapidar feststellt? „Der Haushalt sei auf Kante genäht“.

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Team 2020 am 28 Feb. 2019 19:25
Im Spätjahr 2018 wurde am unteren Marktplatz mächtig gebaggert. Zwischen Bachgasse und Planstraße wurde der Kanal von 60 cm auf 80 cm ausgeweitet, um die dreifach überlastete Erbachdole zu entlasten. Damit wird der Schwerpunkt der Überschwemmungen aber lediglich um 150 Meter von der Weiher- und Rosenstraße weg und zur Neuen Stuttgarter Straße hingeleitet.

Die verfüllten Kanalgräben vor dem Alten Schulhaus werden neuerdings wieder großflächig ausgebaggert. Ein großer Schacht liegt zum Einbau bereit. Gehört er zum Pumpwerk der zukünftigen Wasserrinne?

Man erinnert sich: Der Siegerentwurf im Architektenwettbewerb zur Marktplatzgestaltung wurde hochgelobt. Er stach hervor wegen seines sorgsamen Umgangs mit dem eindrucksvollen Gebäudeensemble um die dominierende spätgotische Wehrkirche. Die übrigen Entwürfe versuchten teils mit allerlei hochgestylten Bauwerken, teils mit verspieltem Firlefanz das Preisgericht zu überzeugen. Vergeblich, der schlichte und einfache Entwurf bekam den Auftrag.

Bürgermeister Merz hat sofort geltend gemacht, er und sein Gemeinderat hätten das letzte Wort. So mussten die Preisträger in den s a u r e n Apfel beißen und eine kniehohe Wasserrinne in die abfallende alte Stuttgarter Straße legen, vor die äußere Natursteinmauer der Wehrkirche. Das Wasser floss bisher vom Reihenbrunnen zum bescheidenen Brünnle neben dem Backhaus unterirdisch, nun soll es oberirdisch als belebendes Rinnsal die Fussgängerzone aufmotzen, in der es keinen Laden mehr gibt.

Damit wenigstens ordentlich viel Wasser zu sehen ist, muss der Wasserzulauf verstärkt werden. Ein Pumpwerk soll das unten angesammelte Wasser ständig wieder nach oben pumpen. Angeblich soll der Spaß die Gemeinde 100 000 Euro kosten. Die Gemeinderatsmitglieder sollten sich an ihre Erfahrung beim Umbau der Gemeinschaftsschule erinnern. Der untere Ring der Wehrmauern ist reparaturbedürftig. Wie schnell kann sich die Endsumme auch hier verdoppeln!

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Igel9 am 02 Mar. 2019 08:48
Entlang der Kirchhofmauer an der Alten Stuttgarter Straße hat eine Wasserrinne nichts zu suchen, sie ist ein Fremdkörper, so unnötig wie ein Kropf. Wie in der Pfarrgasse jeder sehen kann, ist die Mauer dort trotz Renovierung immer noch bauchig und damit einsturzgefährdet. Auch die äußere Ringmauer in der Alten Stuttgarter Straße ist schadhaft. Ihre Renovierung muss der Anlage einer Rinne vorangehen, die Kosten dafür fallen hoch aus.

Die noch bestehenden Natursteinringmauern an der Nord- und Ostseite der Wehrkirche sind gegen Grund gemauert, sie stehen also ohne Feuchtigkeitsisolierung in der Erde. Ihre Fugen sind wasserdurchlässig, die Feuchtigkeit muss ständig nach außen verdunsten können. Wenn vor der Mauer Wasser bergab plätschert, bildet sich darüber ein Wasserschleier, der die Verdunstung aus dem Mauerwerk behindert und stört. Das kann der Mauer nur schaden.

Bei den knappen Geldreserven der Gemeinde wären Bürgermeister und Gemeinderat gut beraten, ihre Mittel zuerst für die Sicherung der Kirchenmauern einzusetzen statt für den Dauerbetrieb des durchaus fragwürdigen Wasserpumpwerks.

RE: Ist Magstadt wirklich komfortabel aufgestellt?
von Paule am 02 Mar. 2019 23:22
Als früherer Gemeinderat erinnere ich mich an Bürgermeister Benzingers Zeiten. Mit Magstadts Finanzen sah es damals besser aus und der Gemeinderat hatte seinen Anteil daran.

Brigitte Armbruster von den Freien Wählern (FWV) war damals schon Gemeinderätin und wird sich erinnern, wie der Gemeinderat damals einen Antrag von Bürgern ablehnte, die eine nächtliche Beleuchtung der schönen Chorpartie der Evangelischen Kirche gefordert hatten. Der Gemeinderat rügte die Kosten der Einrichtung und wünschte sich einen sparsamen Umgang mit der Energie.

Wie Frau Armbruster damals abgestimmt hat, weiß ich nicht. Sie hat es inzwischen zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin im Ort gebracht und arbeitet hartnäckig an dessen Umgestaltung. Das sieht man dem Ort nach den 16 Jahren Amtszeit des Dr. Merz auch an.

Sie ist Bankkauffrau und tritt jetzt wieder als Kandidatin für Gemeinderat und Kreistag an. Bänker und Bänkerinnen müssen nicht unbedingt Baukultur entwickeln. Aber man kann von ihnen erwarten, mit Sorgfalt darüber zu wachen, dass beschlossene Projekte in absehbarer Zeit auch finanziert werden können. Die Finanzwirtschaft der Gemeinde hat solide zu sein. Komfortabel wird sie wohl nicht so schnell wieder werden.

Auf die Nörgler hören
von Team 2020 am 19 Feb. 2019 19:05
Schon vor über 15 Jahren hatten die Bürger in diesem Forum Fragen nach der Notwendigkeit gestellt. Jetzt schein auch der Gemeinderat Antworten zu suchen, obwohl er mehrheitlich schon die Planung für die Osttangente abgesegnet hat. Wollte man die Tangente in einer guten Qualität erstellen, so sind nach den heutigen Anforderungen erhebliche Mittel aufzuwenden. Allein schon aus der Art der Fragen lässt sich aber nichts Gutes erahnen.

Eine Frage nach dem aktuellen Bedarf und der Notwendigkeit wurde nicht gestellt. Daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern, es sei, es kommt mehr Druck von der Einnahmeseite im Haushalt, sprich Finanzierbarkeit. Bei einem auf Kante genähten Haushalt ein risikoreiches Unterfangen. Der östliche Ortsteil mit seinem Gewerbegebiet ist über die Hölzertalstraße gut angebunden. Eine Änderung durch die Osttangente würde die Wegstrecke erhöhen. Ängste verschiedener Anlieger durch Verkehrsbelastungen lassen sich durch Verkehrslenkung beheben. Eine Osttangente würde hierzu nichts beitragen.

Es wurde bisher nicht nachgewiesen, wie sich Verbesserungen ergeben sollen. Politiker haben den Bau entschieden und den Planern nur Vorgaben für eine solche Tangente gemacht. Die Planer hatten keine Möglichkeit, auch andere Ideen zu entwickeln. Jeder spricht von Klima und Umweltschutz, handelt aber nicht danach. Umwege und topografische Gegebenheiten erhöhen die Umweltbelastung durch diese Tangente. Dazu gehören auch die Risiken durch die Versiegelung von Flächen, welche die Gefahren durch noch mehr Hochwasser zusätzlich erhöhen. Diese Wassermassen müssen durch das Abwassersystem durch den Ort abgeführt werden, das dieses Flächenwasser nicht aufnehmen kann. Ein unterunterdimensioniertes Hochwasserbecken dürfte da keine Abhilfe schaffen.

Gründerstadt Magstadt
von Team 2020 am 13 Feb. 2019 23:12
Magstadt hat sich in erster Linie die Themen Sport, Gesundheit und Natur auf die Fahnen geschrieben. Aber auch andere Themenbereich sind möglich.

Ein Beispiel eines Startups ist unter dem Link weiter unten zu finden.

HomePage Startup der Woche
https://gruender.wiwo.de/coolar-wir-kuehlen-dinge-mit-waerme/

Florian Glocks Bekenntnis zur Osttangente
von Igel9 am 08 Feb. 2019 19:15
In der nächsten Gemeinderatssitzung sollen Fragen zur Osttangente vom Bürgermeister beantwortet werden.

Ein paar Ideen hätte ich dazu auch noch.

Viele Umsetzung von Verkehrsprojekten sind von einem Wirtschaftlichkeitsfaktor abhängig. Wie sieht es hier aus?

Gibt es zur Notwendigkeit auch mal stichhaltige und mit Daten unterlegte Fakten?

Zum Lärmschutz wurde schon lange nicht mehr informiert. Besonders wichtig ist das wegen der erhöhten Führung der Trasse auf einem Damm, der gleichzeitig als Hochwasserbecken dienen soll. Wird das dann auch so ein vergammelter Tümpel wie in der Gottlieb-Daimler-Straße?

Wie sieht es mit dem Zugang zum Hölzertal aus?

Geplante Projekte an der Osttangente werden zu einem höheren Aufkommen an Verkehr führen. Prognosen in der Vergangenheit haben dieses nicht berücksichtigt.

Dass die jetzt vorgesehene Planung einen Nachholbedarf in Bezug auf Qualität hat, ist eindeutig. Schließlich fanden wegen der Osttangente schon drei Auslegungen statt, die allesamt wegen Planungsmängel nicht umgesetzt werden konnten. Das Vertrauen in die Kompetenz der Gemeinde muss deshalb sehr kritisch hinterfragt werden.

Die Liste von bisher nicht berücksichtigten Problemen ist sehr lange. Der Umfang der Einwendungen mit den wenig befriedigenden Antworten der Gemeinde beweist das. Es wird deshalb spannend, ob bei der nächsten Planung und den vorgesehenen Informationen hierzu mehr fachliche Substanz vorhanden ist.

RE: Florian Glocks Bekenntnis zur Osttangente

von Team 2020 am 11 Feb. 2019 12:57
Warum eigentlich soll laut Böblinger Boten vom 15. Januar 2019 der neue Magstadter Bürgermeister Fragen zur Osttangente beantworten? Sein Vorgänger Merz hat doch mitsamt seinen Unterstützern aus den Fraktionen der Freien Wähler und der SPD nie einen Zweifel aufkommen lassen, dass dieses Ortstrassenprojekt längst in trockenen Tüchern sei.

Mit der Unterstützung des Böblinger Landrats und einer zweifelhaften Entscheidung des Stuttgarter Verwaltungsgerichts hatten sie ja nach drei Jahren den Magstadter Bürgerentscheid zum Erhalt der Hölzertalstraße gekippt. Die Osttangente wurde Thema 1 auf dem Rathaus!

Mit dem „Magstadter Verkehrskonzept“ des damaligen Renninger Bürgermeisters und späteren Landrats Maier wurde zunächst schnell die den Bahnhofsbereich in Magstadt schwer schädigende Südumfahrung für den Steinbruchbetrieb NSN in das FFH-Gebiet „Breitlaub“ gebaut, einem Renninger Stiftungswald. Zum Baubeginn von Stuttgart 21 war sie fertig, als Landesstraße L 1189 neu.

Der Landrat schied aus seinem Amt und die Straßenplaner gaben überraschend ihren Auftrag zurück. Sie wollten mit Merz nicht in die Niederungen der Magstadter Kommunalpolitik hinabsteigen, in denen es nichts zu verdienen gab. Da lagen sie richtig, denn der auch in technischen Planungen unerfahrene Merz überschätzte seine Fähigkeiten. Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim muss er nach Bürgereinsprüchen ein weiteres Genehmigungsverfahren einleiten.

Dabei bleibt abzuwarten, ob nicht das darniederliegende Magstadter Hochwassermanagement noch eine gewichtige Rolle spielen wird. Nach den Überschwemmungen im Jahr 2013 haben dies die Herren vom Böblinger Wasserwirtschaftsamtes in einer Bürgerversammlung 2014 dringend angemahnt. Die Südtangente war 2013 zur Abflussrinne für die ausgedehnten Flächen der Laushalde geworden, wurde überschwemmt und unpassierbar.

Bürgermeister Merz hat daraufhin bei der Fortschreibung seines Flächennutzungsplans versprochen, bis 2016 Maßnahmen zur Eindämmung der Hochwassergefahren zu realisieren. Es ist ihm aber gelungen, bis zum Ende seiner Amtszeit keinerlei Verbesserungen bei der Ausweitung von Kanälen oder dem Bachbett vorzunehmen. Auch den Behörden ist der Gedanken nicht gekommen, alle drei Straßendämme in den Stützen, der Erbachaue und dem Planbachtal für Hochwasserrückhaltebecken oberhalb der Siedlung zu nutzen und nicht innerhalb der Siedlung zwischen deren Häusern als durchlässige Erdbecken anzulegen.

So wird es jetzt im Planbachtal durch die Osttangente zu Überflutungen kommen, genauso wie durch die Südtangente im Erbachtal. Damit verstärkt diese Trasse die Hochwassergefahr im Ortsinnern zusätzlich. Darauf angesprochen behauptete Merz zunächst, am Planbach werde es überhaupt keinen Damm geben. In der seitherigen Planung fasst dieser Damm als Übergang zur Hutwiesenstraße 16 000 Kubikmeter Niederschlagswasser. Es können aber bis zu 60 000 Kubikmeter anfallen, wobei noch offen ist, ob die Sturzfluten auf der Osttangente inbegriffen sind. Ihr Einzugsbereich aus dem Sportplatzgelände „Buchen“ und dem Nordhang des Gollenbergs ist erheblich. Auf jeden Fall laufen dann Dreiviertel der Hochwassermengen über einen niederen Damm mit dem Planbach in de Ort hinein.

Es ist an der Zeit, dass im Magstadter Gemeinderat grundsätzliche Beschlüsse darüber gefasst werden, welche notwendigen Maßnahmen zum Wohl des Bürgers Vorrang haben.

Der Güterverkehr und mehr Personennahverkehr muss auf die Schiene

von Team 2020 am 06 Feb. 2019 14:47

Die Politiker in der Bundesrepublik Deutschland stehen der Zunahme des Straßenverkehrs hilflos gegenüber. Viele Bürger verbringen ihre Zeit stundenlang im Stau statt am Arbeitsplatz.

Als probates Mittel zur schnellen und sicheren Abhilfe wird seit Jahrzehnten die Ausweitung des Schienenverkehrs genannt. Aber Bundesbahn und städtische Unternehmen bauen zu wenig und häufig an der falschen Stelle.

Die Bundesbahn ist viel zu langsam unterwegs, manche meinen, sie sei finanziell am Ende, aber es dürfte auch an der vorhanden zu geringen Kapazität liegen, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Fachleute meinen: Wenn nur 10% der transportierten Güter von der Straße auf die Schiene kämen, würde der Schienenverkehr zusammenbrechen.

Geändert von Team 2020 am 6.Feb.2019 14:50

Magstadt, der Kümmerling im Speckgürtel Stuttgarts
von Team 2020 am 31 Jan. 2019 18:19
Die Stuttgarter Zeitung präsentiert am 29. Januar eine Karte. Sie stellt die Verschuldung der Bürger in den einzelnen Gemeinden der Region dar.

Unter den 16 an Stuttgart angrenzenden Kommunen gibt es drei mit einer Verschuldung von über neun Prozent ihrer Bürger. Es sind die Städte Ludwigsburg und Fellbach und als einzige Gemeinde Magstadt.

Das ist ein Beweis dafür, dass die Wachstumsimpulse in der Region in dem zurückgefallenen Ort nicht aufgenommen wurden. Nach 20 Jahren Stagnation fällt es dem neuen Bürgermeister Florian Glock schwer, das Geschäftsleben im Ort wieder anzukurbeln.

Magstadt, der Kümmerling im Speckgürtel Stuttgarts
von Team 2020 am 30 Jan. 2019 16:47
Die Sindelfinger Zeitung druckt in der Ausgabe vom 29. Januar 2019 eine Karte über die Bevölkerungsdichte in der Region. Sie zeigt, wie diese mit der Entfernung von der Landeshauptstadt mit über 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer ringsum abnimmt bis auf 250 Einwohner/qkm.

Von den unmittelbaren Angrenzern der Landeshauptstadt liegen immerhin elf Kommunen ebenfalls mit über 1000 Einwohnern und vier Kommunen mit über 750 Einwohnern/qkm.

In der anschließenden Kategorie zwischen 500 – 750 Einwohner/qkm liegt keine Gemeinde.

Einzige Gemeinde und Schlusslicht ist Magstadt mit unter 500 Einwohnern/qkm. Dies, obwohl es nicht nur Angrenzer an Stuttgart ist, sondern direkt neben dem Daimlerwerk in Sindelfingen liegt.

Es ist das Ergebnis von 16 Jahren unbegreiflicher Schrumpfungspolitik des Bürgermeisters Dr. Hans-Ulrich Merz im rasant wachsenden industriellen Ballungsraum der Region Stuttgart.

Diskussion um Luftschadstoffwerte
von Team 2020 am 27 Jan. 2019 23:11
Aktuell zur Diskussion von ca. 100 Lungenärzten zu den Luftschadstoffgrenzwerten ein paar Links, unter denen sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt wird.

So bedauerlich der derzeitige Zustand ist, er hätte sich vermeiden lassen. Die entsprechenden EU-Richtlinien gibt es schon seit Anfang von 2001 u. 2003. Leider ist, wie schon oft, nichts passiert. Die Leidtragenden sind mal wieder die Bürger, obwohl diese am wenigsten für dieses Desaster verantwortlich sind. Zeit für stufenweise Anpassung war also genug.

Interview im Deutschlandfunk:

https://www.deutschlandfunk.de/lungenfachaerzte-gegen-feinstaubgrenzwerte.676.de.html?dram:article_id=439257

Positionspapier Lungen-Heilkunde des Verbandes der Lungenärzte:

https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/DGP_Luftschadstoffe_Positionspapier_20181127.pdf

Schadstoffprognosen kurzfristig

https://www.ethoma.de/AGVL_Home/index.php/aktuelle-schadstoff-und-laermsituation

RE: Magstadter Engpass-Spezialisten
von Team 2020 am 05 Jan. 2019 18:53
Im Jahr 2002 hat der neue Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz das schon 1997 in Renningen ausgeheckte "Magstadter Verkehrskonzept" aus der Aktentasche gezogen und so getan, als sei es von ihm. Sein Vorgänger Benzinger hatte sich bis dahin geweigert, die Maichinger Straße mit der S 60 zu kappen und sie mit zwei genehmigten Kreisverkehren unterfahren wollen. Schließlich waren im Süden der Eisenbahnlinie exzellent gelegene Wohnbau- und Gewerbeflächen seit Jahren ausgewiesen worden, die den öffentlichen Personennahverkehr stärken würden.

In Zusammenarbeit mit der Bundesbahn mussten 75 Park-and-ride-Parkplätze auf dem Gelände der Stahlhandelsgesellschaft SEG eingerichtet werden, um den abgelegenen Magstadter Bahnhof attraktiver zu machen.

In der Zwischenzeit wurde die Maichinger Straße am Bahnübergang mit Planken vernagelt, die Verbindung zu über 40 Hektar Magstadter Bauflächen abgebrochen und der große Parkplatz mit drei Asylantenunterkünften bebaut. Wer in den Süden des Bahnhofs will, muss außerhalb der Ortschaft die Bahnlinie unterqueren und umgehen. Die Schafhauser Straße kann unter der zu niedrigen Eisenbahnbrücke von hohen Lastwagen nicht benutzt werden. Dutzende Fahrzeuge sind dort schon hängen geblieben mit hohen Folgekosten für Reparaturen an der Brücke und den Fahrzeugen.

Bürgermeister Merz hat diese "sparsame Unterführung" sehr gelobt, ebenso wie die 10 Millionen Euro teure Südumfahrung für den Renninger "Breitlaubsteinbruch".

RE: Magstadter Engpass-Spezialisten
von Igel9 am 18 Jan. 2019 18:29
Die ums Jahr 1500 erbaute Magstadter Wehrkirche war umgeben von drei Ringmauern. Zwischen Marktplatz und den später entstandenen großen Baukörpern der Zehntscheuer und des Alten Schulhauses blieb nur eine schmale Gasse vor den Bauernhäusern, so wie die Pfarrgasse. Durch Abbruch des äußeren Rings wurde aus ihr der Anfang der stattlichen Alten Stuttgarter Straße. Die wurde auch noch ihrer Aufgabe gerecht, als nach den Zerstörungen beim Fliegerangriff 1944 in der Wiederaufbauzeit ein unterer Marktplatz entstand. Ein halbes Jahrhundert lang ist er jetzt das Magstadter Geschäftszentrum.

Die Pfarrscheuer in der Pfarrgasse war an die Kirchhofsmauer angelehnt. 1935 stürzte sie ein. Nach dem 2. Weltkrieg stürzte auch die Kirchhofsmauer gegenüber dem Neuen Schulhaus ein. Beide Mauerteile wurden nicht mehr mit Natursteinmauerwerk, sondern in Beton mit vorgesetztem Juramaterial errichtet, wieder als dicke Schwerkraftmauern. Pfarrgasse und Neue Stuttgarter Straße wurden verbreitert. Den Engpass am Rathauseck hatte die Gemeinde schon lang davor beim Bau des Neuen Schulhauses 1878 ausweiten wollen, aber die hohen Kosten der Schule ließen den Kauf des Gasthauses „Adler“ nicht zu.

Mit der Zunahme des Straßenverkehrs und einer unerwarteten hohen Zahl von Steinbruchlastern wurde der Rathaus-Engpass Ende des vergangenen Jahrhunderts zum Problem. Der Stand-and-go- Schwerpunkt wurde wie der Stuttgarter Pragsattel zur Spitze der Luftbelastung im Land. Ganz im Gegensatz zur Messstelle in Stuttgart ließ Bürgermeister Dr. Merz in Magstadt die Messstelle abbauen. Ortspolizist Müller erklärte seinen Gemeinderatskollegen, zwei Fahrzeuge kämen am Rathauseck ungestreift aneinander vorbei. Die Mehrheit im Rat schloss sich Müller an. Ein Fahrversuch mit zwei Steinbruchlastern (mit Hänger) hätte leicht das Gegenteil beweisen können.

So wurde die Engstelle ein wesentlicher Teil des "Magstadter Verkehrskonzepts", wie es Dirk Vallée vom Regionalverband Stuttgart und Renningens Bürgermeister Bernhard Maier 1997 entworfen hatten. Maier wurde drei Jahre später Landrat in Böblingen und fünf Jahre später Dr. Hans-Ulrich Merz Bürgermeister in Magstadt. Bereitwillig ließ Merz vom Landrat seine Gemeinde Magstadt überplanen. Aus dem Naturschutzgebiet (FFH Nr. 7319-341) wurde ein 110 Hektar umfassender Großsteinbruch. Für ihn baute er mit der Magstadter Südumfahrung für 10 Millionen Euro eine Schnellstraße zur Baustelle Stuttgart 21.

Diese Südumfahrung führte zur Schließung der Maichinger Straße. Am Bahnübergang der S 60 hat so das Duo Maier und Merz 50 Hektar Wohn- und Gewerbefläche in bester Lage am Bahnhof vernichtet. Hilfreich erwies sich der Dauerstau am Rathauseck für die geplante Schließung der Hölzertalstraße. Die Überfüllung der Ortsdurchfahrten nach Stuttgart und Sindelfingen sollte die Bürger für die Schließung aller fünf Durchfahrtsrouten weichklopfen, das waren neben der Maichinger Straße die Hölzertal-, die Renninger, die Ihinger und die Schafhauser Straße. Beim Bürgerentscheid 2008 stimmte die Mehrheit der Magstadter Bürger für den Erhalt der Hölzertalstraße. Inzwischen war die Bundesstraße B 464 in Betrieb und die Verkehrslage im Ortsinnern entspannt. Trotzdem gelang es Landrat Maier und Bürgermeister Merz, den Bürgerwillen auszutricksen.

Ein gütiges Schicksal ließ aber ein aus Stuttgart kommendes Auto in den "Adler" hineinfahren und in der Schankstube zum Halten kommen. Der Kreisbaumeister erklärte das Gebäude für baufällig, die Gemeinde musste es abbrechen. Im Jahr 2004 waren die "Bürger für Magstadt" (BfM) stärkste Fraktion im Gemeinderat geworden. Sie sahen den Zeitpunkt für eine Ausweitung des Engpasses am Rathaus gekommen. Das Land war bereit, die Kosten dafür zu übernehmen. Doch wieder gelang es den beiden Engpass-Spezialisten Merz und Müller, das zu verhindern. Auf dem leergeräumten "Adler"-Grundstück wurde ein üppiges Blumenbeet mit dem Magstadter Wappen angelegt.

Das Magstadter Ortswappen stellt angeblich den Magstadter Ratberg dar, drüber ein großes "M" und ein verdrehtes kleines "s". Über das letztere ist herumgerätselt worden. Kenner der Materie kamen in der Ära Merz dahinter, dass die beiden Buchstaben die Initialen der Wortkombination Magstadter Millions-Sempel bezeugen könnten.

RE: Magstadter Engpass-Spezialisten
von Team 2020 am 22 Jan. 2019 18:23
Bei dem Versuch, alte Engstellen im Ortszentrum zu erhalten und neue hinzuzufügen, war auch die Stellvertreterin des Bürgermeisters außerordentlich aktiv. Ihre große Sorge galt dem oberen Marktplatz um den jahrhundertealten Marktbrunnen herum. Wie der Bürgermeister fürchtete Brigitte Armbruster (FWV), "spätere Ortsgestalter" im Gemeinderat könnten den Fahrverkehr zwischen beiden Marktplätzen wieder gestatten, um der Geschäftswelt etwas auf die Beine zu helfen. Im Gemeinderat wurde darum diskutiert, ob der ehrwürdige Marktbrunnen als Verkehrshindernis vor das Rathausportal verschoben werden soll. Der Sieger im Architektenwettbewerb zur Marktplatzgestaltung legte jedenfalls die Parkplätze vom Straßenrand der Alten Stuttgarter Straße wieder auf den Platz vor der Volksbank.

RE: Magstadter Engpass-Spezialisten
von Team 2020 am 24 Jan. 2019 17:19
Der Beitrag im Forum vom 18. Januar 2019 bedarf noch einer Ergänzung.

Ex-Bürgermeister Dr. Merz hat in seinem innerörtlichen Gemeinde-Entwicklungsplan durchgesetzt, dass die Alte Stuttgarter Straße vom Rathaus hinunter auf den unteren Marktplatz nicht mehr von Kraftfahrzeugen befahren werden darf.

Der Zugang aus den Hauptwohngebieten zum Magstadter Geschäftszentrum mit den Banken und der Apotheke soll ausschließlich über die schmale Pfarrgasse möglich sein.

Das ist ein Unding. Eigentlich gehört das heimelige Pfarrgässle und nicht die Rathausabfahrt gesperrt. In der Planstraße muss wieder in beiden Richtungen gefahren werden können, um die gefährdeten Ladengeschäfte zu erreichen. Der Engpass am Planbach hätte schon lang beseitigt gehört. Warum ist das Haus des langjährigen Magstadter Gemeinderats Gustav Kohler und seiner Frau Lore nach deren Tod nicht von deren Erben von der Gemeinde längst erworben worden?

RE: Magstadter Engpass-Spezialisten
von Team 2020 am 25 Jan. 2019 09:20
Die Pfarrgasse ist bereits mit einem neuen Pflaster ausgelegt und macht sich breit wie eine Hauptstraße. Sind aber die Diakonieparkplätze erst wieder hergerichtet und die neuen Bäume angepflanzt, dann wird das Gässchen unter der bauchigen Kirchenmauer wieder zu einer Idylle im Ortszentrum, die eigentlich Fußgängern und Radfahrern vorbehalten bleiben sollte.

Dagegen spricht allerdings der Wunsch der evangelischen Kirchengemeinde, nach dem Abbruch von Nachbarhäusern dort ein neues Gemeindezentrum zu schaffen. Da würde es in der Pfarrgasse ja rundgehen! Das bisherige Zentrum mit dem Gemeindehaus aus dem Jahr 1939, den Nachkriegsbauten und dem neuen Pfarrhaus soll abgerissen werden. Wie aus der Presse zu erfahren ist, beschwert sich Pfarrer Heugel darum wohl lediglich über die zu hellen Straßenlaternen, die vom Gemeinderat ausgesucht und bestellt wurden.

Man wundert sich, dass als er als Befürworter der Hölzertalstraßenschließung nichts gegen den anschwellenden Autoverkehr in der Pfarrgasse einzuwenden hat. Wenn der „Magstadter Pfarrer keine Erleuchtung will“ (Stuttgarter Zeitung vom 27. Dezember 2018) kann er ja wegen der unerwünschten Beleuchtung ganz einfach die Gardinen zuziehen.

RE: Magstadter Engpass-Spezialisten
von Team 2020 am 27 Jan. 2019 22:32
In einem Pressebericht bedauert Ex-Bürgermeister Dr. Merz, dass er zu viele farbenprächtige und teure Broschüren während seiner Amtszeit an die Haushalte verteilt habe anstatt mit den Bürgern zu kommunizieren. Da hat er recht!

Viele Probleme wurden in seinen Gemeindeentwicklungsplänen angeschnitten, fast keine gelöst. Er hat das einfach seinem Nachfolger hinterlassen. Er soll nicht nur viel Unausgegorenes in die Realität umsetzen, schlimmer, er muss es finanzieren. Aber nicht nur Merz, auch sein Gemeindekämmerer hat es sich bequem gemacht. Beide waren sich 2002 einig, die Gemeinde werde schrumpfen. Mit dem Steueraufkommen pro Kopf ist das dem Duo auch gelungen, Magstadt rutschte damit in der Ära Merz von einem der vorderen Plätze auf den letzten.

Engpässe gibt es auch bei der Finanzierung der Gemeinschaftsschule. Das ehrgeizige Merz-Produkt hat sich in dem einen Jahr nach seiner Amtszeit verteuert, von 15 auf 30 Millionen Euro. Es ist auf Anhieb nicht zu finanzieren. Vermutlich wäre das schon früher ans Licht gekommen, hätte die Gemeinde die jetzt vorgeschriebene Doppik-Buchhaltung bereits eingeführt.

Diese Arbeit haben der Schultes und sein Kämmerer, angeblich wegen Personalmangel, gar nicht begonnen, nicht wie andere Gemeinden mit der einige Monate dauernden Beschäftigung von Studenten geschafft. Die Gemeinde hat die Arbeit um 60 000 Euro einer Firma in Auftrag gegeben, offensichtlich ohne Liefertermin während der Amtszeit von Merz. Im Magstadter Mitteilungsblatt las man kürzlich, Kämmerer Schneberger werde in Bälde in den Ruhestand gehen. Sein Nachfolger wird momentan gesucht. Seine erste Aufgabe wird sein, mit Doppik Licht in das Dunkel des Magstadter Haushalts zu bringen.

Geändert von Team 2020 am 30.Jan.2019 16:43

Das Diesel-Desaster
von Team 2020 am 08 Jan. 2019 14:58

Ein Dokumentarbeitrag der ARD zeigt die heutige Problematik recht gut auf.

Die Politik hat über 10 Jahre geschlafen. Autofahrer und Bürger haben sich auf den Diesel und seine Zulassung verlassen. Die heutigen Erkenntnisse sind nicht neu. Jetzt überziehen Lobbyisten die Dieselfahrer mit Fahrverboten. Dabei müsste die heutige Situation so nicht entstanden sein. Jetzt gibt es verschiedene Lobbygruppen, die ihre Ziele ohne Rücksicht auf Kollateralschäden durchsetzen. Ein von den Politikern geforderter Zusammenhalt der Bürger, eine glatte Farce.

Der betroffene Autobestand wäre aufgrund der Lebensdauer dieser Fahrzeug überwiegend gar nicht mehr vorhanden, wäre entsprechend gehandelt worden.

Der Beitrag, Link unten, verschafft einen Überblick.

HomePage Das Diesel-Desaster

https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzM1MTU2NTRhLTFiOWMtNDQ0MC1iYjg1LWUxMzNhMzdkMTdlNA/